Priusfreunde.de

"Verstehe"!

Erst mit traditionellem Mercedes-Design (gerippte Rückleuchten, Kühlergrill, Karosserieform, Fahrzeuggröße) brechen, um junge Kunden mit modernisiertem 50er-Jahre-Design (Luftausströmer, Kühlergrill) und neuer Fahrzeuggröße im Kompaktsegment zu ködern, um dann diese nicht markengebundene Kundschaft durch Nichtfortführung des Angebots vor den Kopf zu stoßen, damit man die inzwischen zu Lexus und Hyundai/Kia oder Skoda abgewanderte Kundschaft, die inzwischen mit der eigenen Firma entweder pleite ist oder mittlerweile verstorben, zurückzugewinnen und mit Antrieben aus dem vorigen Jahrhundert "neue" Märkte zu erobern; das Ganze mit dem Versuch von Komfortelektronik, bei dem von vornherein feststeht, daß man immer höchstens 2. Sieger sein wird.

Das ist so dermaßen genial, da muß man erst mal drauf kommen!


P.S./Nachtrag: Wer fühlt sich heute noch in 'ner S-Klasse wohl, wenn im Golf- und/oder Segelklub alle mit Tesla, Lexus oder Polestar ankommen? Und wie peinlich ist es für das arme Millionärskind, wenn die Klassenkameraden alle elektrisch zur privaten Grundschule gefahren werden, während der eigene Papa mit 'nem Turbodiesel angenagelt kommt.

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Das ist ja sowas von uncool.

Sorry, aber dieses Niveau ist mir echt zu blöde.

Timo

Das steht jedem frei. Ebenfalls ergeben sich durch unterschiedliche Ausgangspunkte auch unterschiedliche Perspektiven.

Statt pauschal und alles nur "echt zu blöde" zu finden, könntest du aber dein Hintergrundwissen einbringen und einen konstruktiven Beitrag leisten und bewerten, inwieweit erst das Reindrücken von A- und B-Klasse in den Markt mit der Brechstange und jetzt, nachdem sich diese Autos etabliert haben, sie wieder ersatzlos zu streichen, aus Mercedessicht sinnvoll sein könnte.

Ich denke dabei konkret an 2 Fälle aus dem Bekanntenkreis:

- ehem. Jurareferendarin, jetzt Anwältin: von Renault 19 zur A-Klasse gewechselt, mind. 2 Stück gehabt
- anderer Bekannter, mehrere A-Klassen hintereinander, wollte jetzt auf kompakten Plugin "vom guten Stern" wechseln.

Was sagt man denen? Kauft Euch 'ne C-, E- oder S-Klasse mit Verbrennungsmotor?

Es geht mir darum, daß man neue Kunden, die ohne A- und B-Klasse nicht von anderen Marken zu Mercedes gekommen wären, komplett vor den Kopf stößt, indem man 2 komplette Fahrzeugsegmente einfach nicht mehr bedient - der Sinn erschließt sich mir nicht.

Nachtrag:

... oder merkt man, daß man den Vorsprung verloren hat bzw. vielleicht sogar den Anschluß verpaßt hat bei:

- Motorentechnik
- Abgasnachbehandlung
- Insassensicherheit
- effizienten Produktionsmethoden.

Mir kommt das vor wie: wir heben die Hände, wir können nicht mehr machen, als die Verluste zu reduzieren, wir haben keine Ideen mehr, um bei irgendwas unterhalb von Luxus- oder Mittelklasse zu bestehen.

Ich würde mich hier gerne irren, ehrlich! Aber die Hoffnung darauf schwindet. Insbesondere, wenn eine der größten Firmen in Deutschland bei mir den beschriebenen Eindruck hinterläßt.

- Mercedes-Benz hatte in Deutschland das 1. Auto mit Airbag angeboten
- Mercedes-Benz hatte in Deutschland das 1. Auto mit ABS angeboten
- Mercedes-Benz hatte in Deutschland das 1. Auto mit ESP angeboten
- Motorentechnik-Zimmer hatte gezeigt, daß Mercedes-Benz schon mindestens 1985 (!!!) Wagen für den kalifornischen Markt mit Ottopartikelfilter (!!!) ausgeliefert hatte.

Wo bleiben jetzt die Ideen? Was kann eine A-Klasse, was ein Yaris oder ein Golf nicht können?

Das sind aus meiner Sicht die Fragen, auf die man Antworten braucht!

Wenn ich sehe, wie viele A- und B-Klasse Mercedes unterwegs sind, da frage ich mich, was machen die jetzigen Besitzer beim nächsten Fahrzeugwechsel?
Ob es dann so viele finanzielle Aufsteiger gibt, wie in der "schönen neuen Mercedes Welt" und Werbung dargestellt werden...?

Ja, gut - ist in jeder Autowerbung so und die Fahrzeuge fahren stets durch fast leere Städte und es gibt überall Parkplätze en masse...

So viel mehr Luxus in Corona Zeiten? Bin gespannt...

Gruß,
Martin

Es ist m.W. nirgends die Rede davon, die A-Klasse sterben zu lassen, allerdings umfasst der Kompakt-Bereich mittlerweile A, A Limousine, B, CLA, CLA Shooting Brake, GLA und GLB, später kommt noch der EQA hinzu.

Daß in der heutigen Situation die Zukunft einiger Modelle in Frage gestellt wird, macht absolut Sinn. Mir stellt sich beispielsweise die Frage, ob man eine A-Klasse Limousine und parallel einen CLA braucht. Und ob die B-Klasse weiterhin neben einem GLA/GLB existieren kann?!

#Hintergrundwissen: sorry, damit kann ich nicht dienen. Ich bin in solche Entscheidungen nicht eingebunden und selbst wenn ich konkrete Informationen hätte, dürfte ich sie aus nachvollziehbaren Gründen nicht hier ausbreiten.

Timo

Hatte nicht die erste A-Klasse einen "doppelten Boden", potentiell für Akkus vorgesehen? Vielleicht sollte man an solche Gedanken anknüpfen. Ein Kollege fährt ein soches Modell, ich glaube "160CDI". Ein sehr praktisches Auto, das eigentlich damals für die Zukunft gerüstet schien.
Aber generell sehe ich hier nicht (nur) Daimler in der Kritik, sondern mache mir um die deutsche Autoindustrie generell Sorgen. Auch die Zulieferer und die Preispolitik der Autobauer gegenüber denen. "Leben und leben lassen" gilt nicht nur für den Endkunden bei Preisverhandlungen beim Händler, sondern sollte auch solidarisch unter den deutschen Firmen generell angewendet werden.

Btw. "Betriebsrat" bzw. Gewerkschaft: war das nicht auch ein wichtiger Faktor beim Sterben der Autobauer in Detroit? Die Macht der "Unions" hatte mitunter dem Standort den Todesstoß versetzt, soweit ich mich nach all der Zeit noch erinnere. Manchmal muß man als Mitarbeiter bittere Pillen schlucken angesichts von Globalisierung. Ich rede da aus reicher Erfahrung, wenn auch im Bereich "Telekommunikation". Besser weniger Geld oder 2 Stunden die Woche mehr, als keinen Job mehr. Scheiße, aber ist so. Das Deutschland sich abkapselt ist für eine Exportwirtschaft natürlich auch keine Option.

Fazit: die Dinge sind vielschichtig.

LG
Klaus

KSR1 schrieb:
Btw. "Betriebsrat" bzw. Gewerkschaft: war das nicht auch ein wichtiger Faktor beim Sterben der Autobauer in Detroit? Die Macht der "Unions" hatte mitunter dem Standort den Todesstoß versetzt, soweit ich mich nach all der Zeit noch erinnere.
So weit muss man gar nicht gucken, ein Blick nach Großbritannien reicht. Einst eine (die?!) führende Auto-Weltmacht, wovon heute aber im Prinzip nichts mehr übrig ist. Die Gründe waren vielfältig, den Todesstoß haben aus meiner Sicht aber die Gewerkschaften versetzt, weil wegen Nichtigkeiten Streiks ausgerufen wurden. Zeitweise verging kaum ein Arbeitstag ohne Streik, was vor allem British Leyland (u.a. Austin, Rover, MG, Land Rover, Jaguar) die letzte finanzielle Kraft genommen hat.

Solche Wildwüchse gibt es heute zum Glück nicht mehr, Gewerkschaften und Betriebsräte sind wichtig, aber bei manchen Forderungen und Aktionen kann ich nur mit dem Kopf schütteln. Beispiel Opel Bochum: da haben sich die Arbeitnehmervertretungen solange quergestellt und Zugeständnisse abgelehnt, bis GM den Stecker gezogen hat. Ergebnis: Opel Bochum ist Geschichte.

Timo