Priusfreunde.de

Servus.

Freut mich zu sehen, daß nun endlich etwas Schwung in die Sache kommt, der, so hoffe ich, nicht wieder verpufft.


Grüße ~Shar~

Die Die Landesbeauftragte für den Datenschutz und für das Recht auf Akteneinsicht Brandenburg, Dagmar Hartge, hat bereits vorbeugend kapituliert. In der Presse war zu lesen das schon die jetzige Arbeit kaum bewältigt werden könne. Tesla hat also kaum was zu befürchten wenn die Produktion in Grünheide startet.

Wie so eine Datensammelkiste überhaupt eine Zulassung bekommen konnte bleibt schleierhaft. Jeder kann mal einen Unfall haben, man kann sich seinen Unfallgegner auch nicht aussuchen, ob der Unfall selbst verschuldet ist oder nicht spielt keine Rolle. Knallt mir also ein Tesla ins Auto darf ich damit rechnen das irgendwelche Videosequenzen von mir in die USA gesendet werden ohne das ich jemals meine Zustimmung dazu gegeben hätte. Sehe ich einen Tesla der verunglückt ist und komme meiner Pflicht zur Hilfeleistung nach wird also einfach mal so eine Videoaufnahme von mir gemacht, sofern die Anlage noch funktioniert. Ich bin hellauf begeistert.

Es kommt "Schwund in die Sache"? Nein, definitiv nicht, die Politik wechselt nahtlos vom Tiefschlaf in die Schockstarre.

Man wird es noch sehen müssen...Allerdings finde ich es schon gut, dass es nun (für mich nach anderthalb Jahren, die ich um dieses Thema weiß) scheinbar einen neuen Anlauf bei diesem Thema gibt. Inwiefern da nun Taten/Konsequenzen folgen, hängt aber schon davon ab, was daraus gemacht wird!

Die blackbox die Daten zum Unfall speichert ist doch im EU-Recht so vorgesehen, wenn man keinen Oldtimer fährt ist das also sowieso Geschichte.

Mal abgesehen davon finde ich es gut, wenn mich mal einer abschießen sollte, das der Gerechtigkeit genüge getan wird.

Ansonsten: Es gibt 5000 Tesla (einem zu begegnen ist selten, von einem in einem Unfall aufgezeichnet zu werden erfordert schon etwas mehr Mitarbeit) in Deutschland und Millionen Dashcams, Überwachungskameras und Handys alle mit Cloudspeicher in China oder sonstwo. Und allein die Anzahl der staatlich eingesetzten Videoüberwachungen in Deutschland (auf Bahnhöfen und Plätzen) ist weitaus größer.

Das erfassen von Bewegungsprofilen von Mobiltelefonen und im Internet ist Standard der Vorratsdatenspeicherung, da kannst Du eher noch froh sein, wenn es woanders noch entlastendes Videomaterial von Dir gibt.

Servus.

Diese Argumente reichen mir nicht aus, um nicht gegen möglichst vielen Datenschutzverstößen oder Sachlagen die hinsichtlich Datenschutz fragwürdig sind, zu kritisieren / vorzugehen, geschweige denn eine weitere Institution, die Daten Sammelt für Gut zu befinden.
Völlig abstrus bzw. befremdlich finde ich es, den hier kritisierten Zustand noch als etwas positives und als "Handhabe" gegen diverse anderen Datensammlungen darzustellen.


Grüße ~Shar~

Zitate aus dem Heise-Bericht:

Kontraste hatte kürzlich Tesla-Chef Elon Musk während seines Deutschlandbesuchs gefragt, ob Daten aus den Autos live übertragen würden. Musk habe erwidert, das sei falsch. Ein Live-Streaming finde nicht statt. Im Fall von Tesla könnte die Zuständigkeit wegen der neuen Fabrik in Grünheide bald auf die brandenburgische Behörde übergehen. Eine Sprecherin warnte laut "Kontraste" schon jetzt, dies würde "zu einem weiteren massiven Arbeitsanfall führen, der in der bereits jetzt äußerst angespannten Personalsituation kaum zu bewältigen wäre".
Der Hersteller erklärt also, dass es gar kein Problem gibt während die vielleicht künftig zuständige Behörde vorab schon erklärt, darum könne sie sich nicht auch noch kümmern.

Hm. Es gehört schon arg viel Optimismus dazu, davon auszugehen, es werde mehr passieren als in den letzten Jahren.

Grüße, Egon

Im gleichen Bericht steht vermutlich auch das Keiner so recht weis was 4 von 8 Kameras nun aufzeichnen oder nicht und es durfte (Datenschutz! Echt witzig!) auch nicht ermittelt werden was die verschlüsselten Datenpakete die übermittelt wurden wirklich enthielten.

Für mich ist die Sache klar: entweder legt Tesla die Karten vollumfänglich auf den Tisch oder die Zulassung der Fahrzeuge in Europa ist nicht möglich. Gilt natürlich für alle anderen Datensammler ganz genau so.

Und wenn der gestohlene Wagen weiterverkauft wird, ist es natürlich um so besser, wenn man sicher sein kann, das von der Aktion keine Videoaufnahmen existieren.
Womöglich bekommt der rechtmäßige Besitzer noch ein paar Knöllchen und muß sich wegen Unfallflucht verantworten.

Und was die Zulassung angeht: Hier fahren massenweise Fahrzeuge herum, die noch nicht mal die Abgasgesetzgebung einhalten.

Was hat das Eine mit dem Anderen zu tun? Was haben meine Rechte mit irgendwelchen eventuell geklauten Tesla zu tun? Warum soll ich diese pauschal aufgeben nur damit sich irgendwer der das anders sieht mit seiner Karre sicherer fühlen kann? Warum müssen die Daten in die USA übertragen werden und können nicht in Europa verarbeitet werden?

Wenn Du in Deinen vier Wänden alles mit Überwachungselektronik vollstopfst ist das ausschließlich Dein Problem, aber nicht im öffentlichen Raum. Ich darf auch keine Kamera vor dem Haus installieren um eventuelle Einbrecher zu filmen, es sei denn ich kann garantieren das im öffentlichen Raum nichts und Niemand aufgenommen wird. Recht unterscheidet nicht nach Privatperson oder Großkonzern, ein Herr Musk hat sich hier an hier geltendes Recht zu halten, wenn ich in den USA agiere oder mich dort aufhalte muß ich mich auch an die dortigen Gesetze halten.

PS: wie wäre es mal mit einer Milliarden-Euro-Strafe für Tesla wegen Rechtsbruch? VW durfte ja auch zahlen, warum forderst Du das nicht?

www.esslinger-zeitung.de/inhalt.ploching...00-94cac87842d2.html

Die (Tesla) haben sicher auch Leute in der Rechtsabteilung und wissen was sie dürfen und was nicht.

Edit:
Ich bin positiv überrascht - immerhin 57% Aufklärungsquote angezeigter Verbrechen - vorne mit dabei Diebstahl und Sachbeschädigung - nur jeder 2. bleibt auf seinem Schaden sitzen:
de.statista.com/themen/94/kriminalitaet/

Also brauchen wir entweder mehr Polizei und mehr Juristen oder weniger Kriminelle...

Ganz sicher hat Tesla ausgefuchste Juristen und ganz sicher wissen die das es nicht legal ist diese Daten zu transferieren. Ebenso wissen sie auch das es illegal ist verschlüsselte Datenpakete zu entschlüsseln solange es keinen anders lautenden Gerichtsbeschluß gibt. Da beißt sich wohl einfach der Hund in den Schwanz, ohne dringenden Tatverdacht kein Gerichtsbeschluß, also keinen Beweis und ohne Beweis ist alles schick.

Ganz sicher hat sich Tesla auch schon ausgerechnet was sie schlimmsten Falls an Strafe zu erwarten haben und auch das die Strafe lächerlich ist im Vergleich zum Nutzen für Tesla. Wenn Du jetzt glaubst das Tesla die Daten an den verunfallten Autofahrer herausgibt bist Du sowas von auf dem Holzweg, mit diesen Daten wehrt Tesla Schuldvorwürfe bezüglich des "Autopiloten" ab, der Fahrer ist denen scheißegal.

Aber Du glaubst eben fest an die Segnungen von Überwachungselektronik und ich halte dies für Stasi 2.0 und lehne es generell ab, wir kommen da garantiert auf keinen gemeinsamen Nenner.

Einfach schlauer die Chinesen:

Spionage-Tesla

Die wissen halt, wie Spionage funktioniert.
Gruß Thorsten

Paradox:
Die Weltmeister im Überwachen möchten sich nicht überwachen lassen, aber den Weltmeister in Bezug auf Datenschutz und -Regulierung mit all seinen paranoiden Verschwörungstheoretikern kümmert sowas nicht. Der hat nicht einmal Angst vor Huawei.

Servus.

Man bleibt ja dran und ich hoffe, die Bewegung hält an:

Tesla-Fahrzeuge verstoßen laut einer Studie gegen EU-Datenschutz

Kameras und elektronische Messsysteme

Der ehemalige Datenschutzbeauftragte des Landes Schleswig-Holstein, Thilo Weichert, verfasste eine Studie mit dem Titel „Datenverarbeitung und Datenschutz bei Tesla-Fahrzeugen“. Laut des 40 Seiten umfassenden Papiers verstoße Tesla in vieler Hinsicht gegen die europäischen Vorgaben im Rahmen des Daten- und des Verbraucherschutzes.

Tesla hat in Fahrzeuge wie dem Model 3 zahlreiche Kameras sowie elektronische Messsysteme eingebaut. Diese werden dazu genutzt, personenbezogene Messwerte und Daten zu sammeln. Laut der Studie nennt Tesla für das Sammeln dieser Daten keinen spezifischen Zweck. Tesla verstoße somit gegen Artikel 5 der Datenschutz-Grundverordnung, kurz DSGVO.
[ff.]Quelle: www.energieloesung.de/magazin/tesla-fahr...egen-eu-datenschutz/


edit: Das Thema kommt bei uns intern nun auch öfters ins Gespräch.


Grüße ~Shar~

Keine Strafe für Tesla in Niederlande: Amt für Datenschutz lobt Änderung an Wächter-Modus
Der Wächter-Modus in den Elektroautos von Tesla kann nützlich nicht nur für die Besitzer sein – wenn er aktiviert ist, werden bei Erschütterung oder Annäherung Videos aufgezeichnet, mit deren Hilfe sich Angriffe auf das Fahrzeug, aber auch schwerere Straftaten oder Unfälle in der Nähe aufklären lassen. Gleichzeitig stören sich deutsche Datenschützer an der Umfeld-Beobachtung durch Tesla-Kameras, und auch in den Niederlanden gab es ein Verfahren deswegen. Das ging jetzt aber ohne Strafe aus, unter anderem weil Tesla Änderungen an seiner Wächter-Funktion vorgenommen hat.
teslamag.de/news/tesla-keine-strafe-nied...waechter-modus-56912

LG
Klaus