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Tesla-Autopilot und FSD: Hat Elon Musk zu viel versprochen?

"Tesla ist derzeit auf Level 2." (Beamter der kalifornischen Behörde DMV)


insideevs.de/news/506052/tesla-autopilot/

Zitat:
Speichertechnik zerstört
Tödlicher Tesla-Unfall wird wohl nie geklärt

Die US-Unfallbehörde NTSB legt einen Zwischenbericht zum tödlichen Unfall eines Teslas in Texas vor. Klarheit wird es in dem Fall wohl nie geben: Zur Aufklärung wichtige Daten sind durch den Crash wohl unwiederbringlich verloren gegangen.
- www.n-tv.de/wirtschaft/Toedlicher-Tesla-...article22546845.html
- www.spiegel.de/auto/tesla-speicher-bei-r...a2-8815-084db4ef8664

Grüße, Egon

Naja, ich denke, dass das geklärt wird.
Die NTSB untersucht u.a. noch das verbogene Lenkrad, das Gurtsteuergerät (mit Daten zu Beschleunigung etc.), Blutalkohol etc.
Der Fahrer ist normal vorne eingestiegen und der Beifahrer auch laut Überwachungskamera am Haus.

Wenn man es innerhalb von 170m Fahrtstrecke schafft auf eine so hohe Geschwindigkeit zu beschleunigen, dass es die Karre dermaßen zerlegt, dann hat man nicht vorher noch Turnübungen im Auto vollführt.
Es war wohl ein P100D. Das Teil macht mächtig Druck.

Es wird daher das offensichtliche (Fahrfehler) passiert sein und nicht das unwahrscheinliche (Auto-irgendwas aktiv mit Blitz-Reise nach Jerusalem im Auto spielen mit knapp 60 und knapp 70-jährigen Insassen)
.
Das offensichtliche wäre, dass der fahrende Arzt unangeschnallt kurz nach dem Einsteigen Vollgas gegeben hat und im Anschluss in der Kurve die Fahrbahn verlassen hat. Ludicrous oder normal spiel da keine so grosse Rolle.

Bei Vollgas aus dem Stillstand und angenommen 9.5 m/s2, das geht mit Allrad und 700PS locker, hätte die Fahrt für 180m Fahrtstrecke nur etwa 6 Sekunden gedauert.

Berechnet man nun die maximal mögliche Geschwindigkeit bei 9.5 m/s2 und 6 Sekunden Fahrzeit kommt man auf 57 m/s oder 205 km/h.

Zu deren Gunsten könnte man jetzt noch annehmen, dass sie erst nach 70 Metern weit aus der Ausfahrt raus Vollgas gegeben haben und nur 100m lang auf dem Pedal standen. Dann hätte der P100D immer noch auf 156 km/h beschleunigen können innerhalb von 4.6 Sekunden!

Selbst 50m bei Vollgas reichen aus, um aus dem Stand 111 km/h in ca. 3 Sekunden zu erreichen.

Der P100D kann in der maximalen Einstellung mit mehr als 1g oder 9.8 m/s2 beschleunigen.


Hier hat es mal einer ausprobiert:

Wird da wieder stille post gespielt?woanders hieß es das der Speicher zwar beschädigt aber von profies bereits ausgelesen wurde.

gcf schrieb:
Wird da wieder stille post gespielt?woanders hieß es das der Speicher zwar beschädigt aber von profies bereits ausgelesen wurde.
Ich glaube da wurde nur zu viel in Musks Äußerungen zu dem Thema reininterpretiert.

Musk hat ja im Wesentlichen gesagt, dass der "normale" Autopilot wegen der fehlenden Straßenmarkierungen nicht aktiviert worden sein kann und das der Wagen nicht mit dem FSD-Paket gekauft wurde. Letzteres wäre Grundvoraussetzung gewesen für die vage Möglichkeit den Autopiloten auf der Straße doch zu aktiveren, aber halt nur wenn dann der Besitzer auch Teilnehmer am recht exklusivem Beta-Program gewesen wäre.

Dafür musste Tesla aber nie direkt an den Wagen oder auch nur Online-Zugriff auf selbigen haben. Ob der Kunde FSD gebucht hatte, bzw. Teilnehmer der FSD-Beta war, dazu reichte ein Blick in die Tesla-Kundendatenbank. Und zur Klärung ob der normale Autopilot aktiviert worden sein könnte, reicht ein Blick in Google Maps.

Zitat:
Autopilot: Fahrer schläft, während Tesla mit 130 km/h über Autobahn rast(Video)

In Wisconsin wurde ein schlafender Tesla-Fahrer gestoppt, dessen Fahrzeug per Autopilot mit 130 km/h über die Autobahn raste. Der Mann wurde zuvor bereits zwei weitere Male von anderen Autofahrern bei demselben Delikt entdeckt.
www.gmx.net/magazine/panorama/autopilot-...tobahn-rast-35831176

Gruß Ulli

Warum musste ihn die Polizei stoppen? Hält nicht der Autopilot das Fahrzeug an, wenn der Fahrer schläft?

Wenn er die Hände am Lenkrad hatte bei seinem Nickerchen oder ein Gewicht daran befestigt hat, dann nicht.
Andere Hersteller haben Kamerasysteme im Innenraum, die die Augen der Fahrer beobachten. Das klappt aber auch nicht immer, z.B. im Falle von bestimmten Brillen. Den Reflex der offenen Augen kann man auch leicht simulieren. Tesla hat ja auch eine Kamera im Innenraum, aber noch nicht aktiviert. Anderen machen es einfach wie GM für Supercruise und keiner stört sich dran.

Für den BMW i3 kann man in den USA ein Modul zum Einbau ins Lenkrad kaufen, dass die kapazitive Detektion der Hand am Lenkrad simuliert. So funktioniert der Stauassistent dann auch ohne Hände am Lenkrad. Die maximale Geschwindigkeit kann man per Codiermodul auch weit über die 60 km/h anheben.

Man kann mit dem Auto in der 30ger Zone auch 200 km/h fahren oder in eine Mauer donnern.
Mit Absicht geht ganz viel. Ich würde daher keinem Hersteller einen Vorwurf machen, dass das Auto Systeme hat, die man vorsätzlich austricksen oder missbrauchen kann.

Scheint im kokreten Fall alles keine Rolle gespielt zu haben.

Das kann keiner von uns sagen. Vielleicht war das ein Betatester mit freigeschaltetem (Fast-)FSD, der kann verblüffend viel. Oder der Typ ist einfach nur eingepennt - dann hat ihm sein Auto zunächst mal das Leben gerettet.

Wobei der normale Autopilot auch in Nordamerika nicht unbegrenzt lange ohne Fahrer-Rückmeldung weiterfährt. Im Gebiet der EU sind es in der gesetzlich zwangskastrierten Version nur noch ein paar Sekunden. Wobei die genaue Zeitdauer von den Gegebenheiten abhängt, also Verkehrssituation, Witterung etc.

Grundsätzlich lässt sich aber jedes Sicherheitssystem überlisten, wenn es der Fahrer darauf anlegt.

Grüße, Egon

ohne Hände oder Gewicht am Lenkrad hält Navigate on Autopilot das Auto nach einer Zeit an, in dem es an den Fahrbahnrand fährt und den Warnblinker einschaltet. Vorher kommen viele Warnungen optischer und akustischer Natur.

Er ist der Aussage des Troopers nach mit geschlossenen Augen gefahren. Von den Händen ist keine Rede.
Rein technisch ist aber davon auszugehen, dass er die Hände am Lenkrad hatte.

Damit hat er das System missbraucht und durch diese Handlung gegen dortige Verkehrsvorschriften und die Betriebsanweisung von Tesla verstoßen. Er ist dabei erwischt worden. Zusammen mit den vorherigen Anzeigen des selben Verstoßes wurde die Weiterfahrt untersagt.

Egon schrieb:
Vielleicht war das ein Betatester mit freigeschaltetem (Fast-)FSD, der kann verblüffend viel.Kann -im Sinne von beherrscht sicher und zuverlässig- es wirklich verblüffend viel? Tesla selbst hat noch zum Jahreswechsel den Behörden geschrieben "Full Self-Driving (FSD) Capability is an additional optional suite of features that builds from Autopilot and is also representative of SAE L2." (s. www.plainsite.org/documents/242a2g/calif...obotaxi--fsd-emails/ , Brief vom 28.12.2020). Nach Teslas eigener Auffassung ist FSD also nur ein Level-2-System, so wie alle anderen es auch im Portfolio haben. Am 9. März dieses Jahres wurde das nochmals in einem Gespräch zwischen den kalifornischen Behörden und Tesla bekräftigt und auch darauf verwiesen, dass die Fahrereingriffsfrequenz bei FSD derzeit noch um Größenordnungen über den Erfordernissen höherer Automationsstufen liegt: "Tesla is at Level 2 currently. The ratio of driver interaction would need to be in the magnitude of 1 or 2 million miles per driver interaction to move into higher levels of automation." (www.plainsite.org/documents/28jcs0/calif...robotaxi--fsd-notes/ , Gesprächsprotokoll vom 9.3.2021).

Francek schrieb:
Kann -im Sinne von beherrscht sicher und zuverlässig- es wirklich verblüffend viel?
Aus eigener Anschauung kann ich das nicht beurteilen. Ich finde aber die von moff verlinkten Videos aus dem letzten Jahr schon recht beeindruckend.




- www.youtu.be/Ngc50DstDh4




-www.youtu.be/NfikK9aWrlE


Grüße, Egon

FSD beta arbeitet nur ausserhalb der Highways. Auf dem Highway fahren die Beta-Tester "Navigate on Autopilot" in der kommerziell erhältlichen Version. Man sieht dies auch in den Videos der Beta-Tester. Der Bildschirm schaltet dann auf die weiße "normale" Darstellung um.

Bei den Betatestern ist auch die Innenkamera aktiv. Leute, die leider nicht näher spezifizierten Blödsinn (unattentive = unaufmerksam) mit der Beta gemacht haben, sind aus dem Programm geflogen.

FSD Beta hat auch keine Level-Einstufung, da es sich nicht um ein kommerzielles Produkt handelt.
Das normale Programm "Autopilot" und "Navigate on Autopilot" sind Level 2 Fahrhilfen. Was anderes hat auch nie jemand behauptet.

In dem Briefverkehr mit dem DMV geht es u.a. darum, dass die Tesla-Verkäufer sicherstellen und dokumentieren müssen, dass die Käufer dies auch verstehen.

Eine Waffe ist dort mit weniger Aufwand zu kaufen.
"Finger krumm, peng. Steht jemand davor = tot! Verstanden? Brauchen Sie noch ein Holster und mehr Munition?
Auf Weitersehen und vielen Dank für Ihren Einkauf."

ive schrieb:

FSD Beta hat auch keine Level-Einstufung, da es sich nicht um ein kommerzielles Produkt handelt.

Tesla schreibt in dem oben zitierten Schriftverkehr aber explizit, dass FSD lediglich Level 2 ist. Und diese Einstufung ist auch notwendig, denn in Kalifornien -wie auch in vielen anderen US-Bundesstaaten- benötigt das Testen solcher Systeme in Verkehr eine Genehmigung, die Tesla nicht hat. Genau darum dreht sich der Schriftverkehr mit der DMV.