Priusfreunde.de

santosha schrieb:


Ich erinnere mich immernoch mit Abscheu an die großflächigen Werbeanzeigen, die ich vor einigen Jahren in Shanghai für VW TDI gesehen habe (damals EU4 als in Deutschland schon EU5 Pflicht war), während die Stadt unter einer Feinstaub-Glocke am ersticken war.

Richtig, nur hat man in China klammheimlich eine Loesung fuer das Problem gesucht und offenbar gefunden. Ergebnis: Es wird besser. Haette es nicht den steigenden Wohlstand dort gegeben, saehe es ueberall in China noch aus wie 1970 oder noch schlimmer in den 1950ern, als unter Maos grossem Sprung nach vorn jedes Dorf einen Hochofen hatte.

Natuerlich war die Phase extremer Verschmutzung in China schlimm, nur wird auch diese langsam ueberwunden.


Dafür gehören Winterkorn und Konsorten lange Jahre in den Bau, für das Elend was sie über die Menschen dort gebracht haben.

Wie sagte es eine junge, aufstrebende Politikerin in den USA: es wird endlich Zeit, dass wir "im Westen" unseren moralischen Kompass wieder finden.

Nein, die gehoeren in den Bau, weil sie wider besseres Wissen noch alte Technik favorisieren und keine Veranwortung uebernehmen wollen, wenn damit geltende Gesetze in Europa und anderswo verletzt wurden.

Moralischer Kompass:

Wir waere lieber, wenn sich der Westen mit sich selbst befasst, Handel zu fairen Bedinungen erlaubt (keine Abschottung der Maerkte) und den Rest der Welt in Frieden laesst.

Super Kommentare - tecis und santosha!

Solche Eigentümerversammlungen habe ich auch kennen gelernt, es dauerte über 8 Jahre, bis mal das Dach gedämmt wurde und über 12 Jahre, bis mal eine effizientere Heizung beschlossen wurde...
Da war ich dann weg, ich hatte die Schnauze voll!

Gruß
Martin

weinfux schrieb:

Da war ich dann weg, ich hatte die Schnauze voll!



Ich habe hier in MX auch mal so ein Spiel erlebt: Es ging um die Leitung einer Eigentuemerversammlung einer sehr grossen Gated community.

Ich habe der Komitee-Vorsitzenden 3 mal mitgeteilt, dass die Einlasskontrolle so nicht funktionieren wird, wenn bei 500 angekuendigten Eigentuemern nur 2 Einlasser vorhanden sind, welche die gesamte Akkreditierung pruefen muessen, was 30 sek pro Nase dauert.

Ergebnis: Es standen 40 min nach Beginn der Versammlung 60 % der angemeldeten draussen.

Die Versammlung war damit nicht beschlussfaehig, denn 50 % der akkreditierten Mitglieder mussten zum Zeitpunkt der Fassung der Beschluesse anwesend sein.

Einmal und nie wieder.

Meine Konklusion: Solche Aktionen nur noch gegen entsprechende Aufwandsentschaedigung.

Macht man etwas umsonst (fuer die "Gruppe") oder bietet kostenlose Hilfe an, wird man nicht nur nicht ernst genommen, es ist auch jeder ohne Sachkenntnis der Meinung, sich zum Thema im Rahmen seiner Befindlichkeiten aeussern zu muessen, vollkommen unabhaengig, ob damit ein Mehrwert geschaffen wird oder nicht.

Wir merken also auch im "kleinen": Die Marktwirtschaft hat mitunter handfeste Vorteile.

@santosha: Vermutlich tat man deshalb deinen Vorschlag mit der Solaranlage auch als uninteressant ab: Was kuemmert mich "dessen" Idee. Der mit seinem komischen Elektroauto hat wirklich eigenartige Probleme.

santosha schrieb:
... die als reale Vorbilder vorangehen. ...
Ja, das ist ein sinnvoller Ansatz!

Ich möchte aber zu bedenken geben, dass es außer der Vorbildfunktion "durch Tesla-Fahren die Ladeinfrastruktur voran treiben", auch andere Möglichkeiten gibt, Vorbild zu sein:
Man kann z.B. kleinere Autos fahren statt "dicker Kisten" oder sein Auto pflegen, um es länger fahren zu können, statt frühzeitig schon wieder Ressourcen für ein neues zu verschwenden.
Dabei ist es nicht schön, beschimpft zu werden, nur weil man noch einen Verbrenner, z.B. P2, fährt.

Gruß Thorsten

priusb78 schrieb:

Dabei ist es nicht schön, beschimpft zu werden, nur weil man noch einen Verbrenner, z.B. P2, fährt.

Gruß Thorsten

Am besten von Herrschaften mit Plug-in Diesel oder Plug-In Direkteinspritzer. Die sind zumindest auf dem Papier moralisch besonders ueberlegen.

Das habe ich zum Glück noch nicht erlebt. Aber man kann schon den Stolz erkennen, auch den Plug-in-Benz auf dem Firmenparkplatz neben den "Zoes" einstecken zu dürfen.

tecis schrieb:
Auch vielen Dank an @KSR, ich habe naemlich in der Tat angenommen, das Problem fuer den Akku laege nur an der DC-Ladung, wobei es tatsaechlich die Ladung mit hohen KW-Ziffern ist, welche das Problem verursacht.
Gerne. Ergänzend: AC/DC ist zunächst wirklich nur, was am Stecker anliegt, der ins Auto gestöpselt wird. Bei AC ist das Ladegerät und der Wandler auf DC im Auto, bei DC ist Beides in der Säule. Aus Sicht des Akkus ist der Stecker egal. Praktisches Beispiel: Renault Zoe mit 43kW AC vs. BMW i3 mit rund 45kW an DC. Soweit ich verstanden habe, hat der i3 eine Flüssigkühlung. Die könnte vorteilhaft sein. Aber die gut 40kW stressen beide Akkus grundsätzlich gleichermaßen.

LG
Klaus

KSR1 schrieb:
Soweit ich verstanden habe, hat der i3 eine Flüssigkühlung. Die könnte vorteilhaft sein. Aber die gut 40kW stressen beide Akkus grundsätzlich gleichermaßen.

LG
Klaus

Klar vor allem, weil die nur 33.4 (BMW) und 40+ (Zoe) KWh Akkus haben. Das ist aehnlicher Stress wie 100 KW beim Tesla S/X 100 D.

Wobei ganz vereinfacht noch anzumerken ist, dass der "Stress" für den Akku erst oberhalb 80% SOC so richtig "zuschlägt", v.a. wenn keine ausreichende Kühlung gegeben ist.

Alle heutigen Zellen halten die Ladung mit ca. 1C (d.h. 1 Mal die Nennkapazität) problemlos bis zu diesem Bereich aus.
Beispiele oben gen. von tecis:
Tesla: Bei einer Akkukapazität C von 100kW ist also 1C für die Ladeleistung = 100kW.
Beispiel Zoe: C = 40kW, Ladeleistung bei 1C = 40kw

Vereinfacht: Je größer die Akkukapazität, desto höher kann also die Ladeleistung sein.

Schnellladen mit max. Ladeleistung geht bis 80% SOC recht schnell. Um den Akku dann aber "randvoll" zu machen, dauert dann deutlich länger, da mit steigendem SOC die Ladeleistung reduziert werden muss (Strom wird reduziert, Spannung bleibt gleich), um den Akku nicht zu schädigen.

Wichtig ist für den "Stress" v.a. die Akkutemperatur. Akkus "sind wie Menschen": Am liebsten haben sie Temparaturen zwischen 20 und 25 Grad. Da geben sie gerne Energie ab und nehmen sie auch gerne auf

Gruß Thorsten

priusb78 schrieb:
Wobei ganz vereinfacht noch anzumerken ist, dass der "Stress" für den Akku erst oberhalb 80% SOC so richtig "zuschlägt", v.a. wenn keine ausreichende Kühlung gegeben ist.

...

Wichtig ist für den "Stress" v.a. die Akkutemperatur. Akkus "sind wie Menschen": Am liebsten haben sie Temparaturen zwischen 20 und 25 Grad. Da geben sie gerne Energie ab und nehmen sie auch gerne auf.
Deshalb ist es beim Leaf 2018 natürlich ungünstig, wenn der nur passiv durch Fahrtwind gekühlte Akku schon vor dem Schnelladen* mit 35 bis 43 Grad an der Säule ankommt. Anschließend hat er 54 Grad (Egon spricht an dieser Stelle von "gegrillt".) Die Temperatur behält er über Stunden bei, dann hat man Rapidgate und Degradation.

Die Kühlung durch ein Gebläse beim 2018er E-NV 200 ist übrigens auf Handwerkereinsatz und Tagesfahrten optimiert.

@autogasprius_berlin

Ich finde den leaf 2 ueberhaupt toll im Vergleich zum Vorgaenger:

Man kann vorne nicht mehr sitzen (Armlehne kurz, Mittelkonsole hoch), man kann genau so schlecht laden wie vorher.

Wirklich ein tolles Auto.

tecis schrieb:

Ich würde mir z.B. auch wünschen, dass viel mehr in Richtung E-Flugzeuge geforscht wird, meinetwegen auch mit Brennstoffzellen.

Sinnfrei, weil die Energiedichte von Wasserstoff zu gering ist.

Auch dazu hat sich Lomborg geaeussert:

twitter.com/Peters_Glen/status/1034712259065405440

Nach dem Schaubild ist die Energiedichte Energie/Masse deutlich besser als bei Kerosin. Das höhere Volumen ist gar kein so großes Problem in einem Flugzeug, das was wirklich zählt ist Gewicht.

Ich schätze mal das Problem dürften eher Brennstoffzellen mit Leistungen deutlich aufwärts von 10MW sein ...

Ich denke beim Flugzeug wird es (noch) lange bei Kerosin bleiben.

Wasserstoff fuers Auto halte ich fuer eine Totgeburt.

Moins,

ich habe jetzt immer kopfschüttelnder mich durch die vielen Beiträge dieses Themas gekämpft .

NATÜRLICH gehen 1000 km pro Tag, und auch wesentlich darüber, mit einen Tesla, und sogar auch mit den AP auf 150 km/h "festgenagelt".

Wir haben das diesen Sommer viermal mit unser "The Blue Whale" gemacht, und verglichen mit was wir früher fuhren sind wir am Ende der Fahrten wesentlich WENIGER "fertig" ins Bett gegangen/gefallen. Da meine allerliebste nicht fährt ist es eine Sache zwischen mir und den immer besser werdenden AP.

Die Pausen etwa jede 1½-2 Stunden tun die Sicherheit wohl, und was ist wichtiger: (vielleicht) früh ankommen, oder etwas später, aber sicher, ankommen?

Übrigens ist Tesla-Fahren außerhalb von D normalerweise etwas angenehmer, weil die Supercharger sich mehrheitlich in der Nähe von Hotels befinden, wo die Ladezeit wesentlich angenehmer verbracht werden kann als die oft etwas desolaten Autohöfe in Deutschland.

Civic2006 schrieb: (an anderer Stelle im Forum)
Der Ioniq würde für mich nie in Frage kommen. Der Grund ist die zu geringe Reichweite. [...] Man kann es drehen und wenden wie man will, aber die geringe Reichweite ist nach wie vor die Achillesferse von E-Autos. Zumindest von denen, mit einer kleineren Batterie und vor allem für die, die keine eigene Lademöglichkeit haben.
Da ist schon etwas dran. Wenigstens eine ganz normale Steckdose in praktikabler Kabel-Reichweite sollte am nächtlichen Standort des Autos (oder am Arbeitsplatz) vorhanden sein, sonst ist das Ganze unbequem und mitunter unsicher. Das kann einem die E-Mobilität nachhaltig vergällen.

Ansonsten möchte ich aber widersprechen. Das ist die typische Denke von Leuten, die kein E-Auto fahren und sich einfach nicht vorstellen können, wie das funktionieren soll. Das ging mir vorher nämlich genau so, daher weiß ich das.

Zwei Dinge muss man wissen:

1. Ist eine Steckdose vorhanden, steigt man jeden Morgen in ein geladenes Auto ein. Über das Thema "Laden" muss man sich dann im Alltag einfach keine Gedanken machen, weil das ein Problem ist, das nicht existiert.


2. Betankt man sein Auto mit Mineralöl-Produkten oder Gas, fährt man es leer, tankt es wieder voll, fährt es wieder leer und macht es wieder voll. So sind wir es seit Jahrzehnten gewohnt.
   
   Mit einem E-Auto macht man das normalerweise nicht, ausgenommen auf Langstrecke. Im Alltag lädt man hingegen bei jeder Gelegenheit ein bisschen nach. Je nachdem, wo man wohnt und hinfährt und parkt gibt es sehr viele solcher Gelegenheiten.

Das muss man erstmal kapieren, sonst reitet man gedanklich immer und immer wieder auf einem virtuellen Reichweitenproblem herum, das keine praktische Relevanz hat.

Für Laternenparker, für bestimmte ungünstige Fahr- und Einsatz-Profile und für manche Ecken von Deutschland sehr wohl, das ist klar. Die sind dann gut beraten, die Finger vom E-Auto zu lassen; ausgenommen vielleicht Tesla wegen des hauseigenen performanenten Ladenetzwerks.

Nur betrifft das weit weniger als die Zahl derer, die sich das überhaupt nicht vorstellen können, weil doch die Reichweite... Ja, die Reichweite... Das ist der mit großem Abstand alle Diskussionen dominierende Faktor, und ich kann das mittlerweile einfach nicht mehr so recht nachvollziehen.

Ohne Übertreibung: An meinen beiden Lebensmittelpunkten (Rhein-Neckar-Raum und Großraum München) schaffe ich es kaum, innerhalb von 100 Kilometern seit dem letzten Laden ein Nachladen zu vermeiden. Fast überall wo ich sowieso hin muss gibt es mittlerweile Ladepunkte, oft auch mehrere. Siehe

- www.goingelectric.de/stromtankstellen/

Grüße, Egon