Aw: Ladeerfahrungen 18.07.2021 17:47 - vor 2 Jahren, 9 Monaten
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yarison schrieb:
Vom Verbrenner bin ich ja auch gewohnt, einfach und problemlos unterwegs nachtanken zu können.
Nicht, dass alles Paletti wäre. Luft nach oben gibt es reichlich und ich bin bekanntlich der erste, der über die Folgen des unregulierten Wildwuches lamentiert. Auch darüber, dass die wenigen staatlichen Eingriffe für die BEV-Fahrer nahezu ausschließlich negative Auswirkungen hatten. Zum Beispiel das gezielte Unterdrücken des bidirektionalen Chademo-Standards oder das Etablieren staatlich geförderter Tarif-Abzocke.
Doch das meiste, was an negativen Alltags(lade)erfahrungen durch Medien und Diskussionen geistert, empfinde ich als herbeigeredet, als selbsterfüllende Prophezeiung oder schlicht als Folge von Unwillen oder einer intensiven Abneigung gegenüber Veränderungen.
Das soll nicht arrogant klingen. Als jemand, der viel elektrisch fährt, auch weite Strecken mit kleinem Akku zurücklegt und dabei nicht auf echte Probleme stößt, kann ich vieles einfach nur verständnislos verfolgen. Da andere nicht blöder sind als ich, muss es also offensichtlich Ursachen jenseits der tatsächlichen Gegebenheiten geben.
Bei der derzeitigen Wohneigentumsquote in Deutschland auf einen überwiegenden Anteil zu Hause Ladender zu hoffen
Die Wohneigentumsquote liegt aktuell bei über 48 Prozent. Natürlich sind das nicht alles freistehende Einfamilienhäuser, aber selbst wenn nur ein Bruchteil davon auf BEV umsteigt, wäre das verglichen mit den tatsächlichen Zahlen ganz enorm.
Das Potenzial ist also bereits jetzt riesig, es wird nur auf allen Ebenen dagegen angekämpft es zu nutzen. Die unzutreffende Darstellung, Laden sei ein hochproblematischer Akt, ist dabei das zentrale Argument.
Bemerkenswert, dass bei Wasserstoff, wo das tatsächlich zutrifft und was darüber hinaus mit einem um Faktoren höheren Stromverbrauch verbunden wäre, gerne genau in die Gegenrichtung argumentiert wird.
wird nicht funktionieren.
Das kommt darauf an, wie Du "funktionieren" definierst. Wenn damit gemeint ist, dass die Mehrzahl von Verbrennerautos durch BEV ersetzt werden soll, dann wird das unter den derzeitigen Gegebenheiten in der Tat nicht funktionieren. Das ist aber auch erst der überübernächste Schritt.
Im Moment wird es eher darum gehen, diejenigen zum Umstieg zu bewegen, die dafür die günstigsten Voraussetzungen mitbringen. Also beispielsweise die mit Zugriff auf Stellplätze in Steckdosennähe. Das dürften schon deutlich über 10 Millionen Haushalte sein. Hinzu kommen diejenigen, die einer Veränderung offen gegenüber stehen und womöglich sogar etwas investieren, und seien es nur ein paar Zehn Euro für die Montage einer weiteren Steckdose.
Das ist insgesamt ein enormes Potenzial. Es scheitert also nicht daran, dass viele nicht können. Nein, es scheitert daran, dass viele nicht wollen.
Daraus ziehe ich den Schluss: Defizite im Aufbau öffentlicher Ladestationen gibt es zweifellos, aber sie sind nicht ursächlich für die relative Zurückhaltung. Das wird nur gerne vorgeschoben.
Zu meinen, den Anspruch auf den letzten Donut zu haben, finde ich von den BEV-Fahrern überheblich.
Ich halte das für eine böswillige Unterstellung. Du machst hier immer wieder dieselbe Diskussion auf, ohne dass ich erkennen kann, das jemand die von Dir kritisierte Meinung tatsächlich offensiv vertritt. Schon gar nicht die Mehrzahl der BEV-Fahrer.
In meinem großen elektrischen Bekanntenkreis und in E-Auto-Foren treffe ich nur höchst selten auf Leute, die wirklich denken, sie hätten aufgrund der reinen BEV-Lehre einen besonderen Anspruch. Wesentlich umstrittener ist das Thema Plugin-Hybride an sich, aber das ist ein anderes.
Ich finde man muss auch mal einen Worst Case Fall zeigen dürfen.
Niemand hat etwas anderes behauptet.
Wenn man einem eher ungewöhnlichen Ausnahmefall ein kommerziell ausgerichtetes 35-Minuten Video widmet, gehört eine knappe Hilfestellung zum Einordnen (Häufigkeit, Ursache, Konsequenzen) für die Zuschauer dazu. Zwei, drei Sätze reichen völlig.
So, wie es in diesem Fall gemacht wurde, ist es einfach nur plakativ und sensationsheischend, vergleichbar mit manchen Sendungen im Privatfernsehen. Das hilft niemandem weiter und hinterlässt nur Ratlosigkeit. Der Informationsgehalt beschränkt sich auf "Es kann Probleme geben" und vermittelt darüber hinaus die Erkenntnis: "Mir kann das nicht passieren, denn ich verbrenne ja Mineralöl und das ist toll.".
Ich finde das kritikwürdig, auch wenn ich dem Autoren keineswegs Absicht unterstelle. Der hat nur einfach nicht daran gedacht.
[...] muss das unterwegs-laden m.M.n. einfach, nicht teurer als konventioneller Sprit und in einer akzeptablen Zeit möglich sein. [...] muss meiner Meinung eben so funktionieren, dass nicht nur [...] damit zurechtkommen, sondern auch Hinz&Kunz. [...] Es muss aber auch ohne eigene Ladestation oder Lademöglichkeit beim Arbeitgeber funktionieren.
Natürlich. In einer idealen Welt ist das auch so. Im Bezug zur Realität formulierst Du damit aber Maximalforderungen.
Nicht wenige werden daraus den Schluss ziehen, dass erst nach deren Erfüllung Handlungsbedarf besteht. Das bewerte ich anders. Für mich überwiegen im Alltag die bestehenden Vorteile die unstrittig bestehenden Defizite sehr deutlich.
Müsste ich das aber nicht anhand eigenen Erlebens, sondern ausschließlich auf Grundlage der vorherrschenden Berichterstattung oder der allgemeinen Stimmungslage beurteilen, könnte ich nur zum gegenteiligen Schluss kommen. Das ist eine schlechte Sache.
Grüße, Egon
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Egon
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Aw: Ladeerfahrungen 18.07.2021 20:05 - vor 2 Jahren, 9 Monaten
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Egon schrieb:
Ich halte das für eine böswillige Unterstellung. Du machst hier immer wieder dieselbe Diskussion auf, ohne dass ich erkennen kann, das jemand die von Dir kritisierte Meinung tatsächlich offensiv vertritt. Schon gar nicht die Mehrzahl der BEV-Fahrer. Uijuijui, jetzt geht’s aber ab. Ich habe nie Mehrzahl gesagt und ich habe mich auf eine Aussage bezogen, die genau definieren sollte, wann ein Plug-In an einer Ladestation auch laden darf.
LG, yarison
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Aw: Ladeerfahrungen 18.07.2021 20:15 - vor 2 Jahren, 9 Monaten
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Yarison, Du beziehst Dich auf diesen Beitrag?
bgl-tom schrieb:
Solange noch mind. 1 anderer Ladepunkt gleicher oder besserer Leistung an dieser Ladestation frei ist, ist es IMHO OK.
bgl-tom hat nicht konkretisiert, was zu diesen Bedingungen ok ist. Dort einen Plugin zu laden? Ein BEV parken? Einen Verbrenner parken?
Du bist aus meiner Sicht ohne Grund in der Antwort in eine Abwehrhaltung gegangen, ohne das Du angegriffen wurdest. Aus meiner Sicht gehst Du gelegentlich in die Position des Angegriffenen, ohne das Dich jemand angegriffen hat. Vielleicht wäre es auch besser formuliert, das Du Dir manche Dinge zu sehr zu Herzen nimmst.
LG
Klaus
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KSR1
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Aw: Ladeerfahrungen 18.07.2021 20:16 - vor 2 Jahren, 9 Monaten
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Dann solltest Du es anders formulieren. Denn das hier...
Zu meinen, den Anspruch auf den letzten Donut zu haben, finde ich von den BEV-Fahrern überheblich.
...ist zum einen Plural, zum anderen pauschal.
Grüße, Egon
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Egon
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Aw: Ladeerfahrungen 18.07.2021 20:59 - vor 2 Jahren, 9 Monaten
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Ein paar Erfahrungen aus der ungeplant kurzen 900 km-Tour (zwei Fahrten) in mehreren Regionen Baden-Württembergs und in Oberbayern:
- Keine Probleme mit dem Stromnachschub. Öffentliche Ladestationen allüberall, entlang der Landstraßen, entlang der Autobahnen und in den Städten sowieso. Bei Bedarf auch reichlich Schnelllader.
- Breite Akzeptanz von Roaming-RFIDs. Ich habe EnBW und Maingau verwendet, in meinem Fall beide mit AC/DC 38/48 Cent pro Kilowattstunde. Stromkosten insgesamt 27,16 Euro = 3,01 Euro pro 100 Kilometer. Damit kann ich ganz gut leben. Zu Hause laden ist natürlich billiger.
- Einmal gab es 18 Kilowattstunden kostenlos, während eines Einkaufs irgendwo im bayerischen Schwaben auf einem Supermarkt-Parkplatz. Das war einfach Glück, weil ein niederländisches Paar mit seinem offenbar nagelneuen Peugeot 208 gerade in dem Moment abgesteckt hat, als wir dort eingetroffen sind. Ansonsten sind kostenfreie Ladepunkte meist belegt.
- Erste Falle: Doofen-Zuschlag 40 Cent bei Bezug von 10 kWh. Und das kam so: Die Energie Baden-Württemberg AG ("EnBW") und deren Tochter, die EnBW Ostwürttemberg DonauRies AG ("EnBW ODR") sind formal zwei verschiedene Stromanbieter. Ladepunkte der EnBW ODR sind daher nicht im EnBW-Partnertarif (Preisvorteil: 4 Cent/kWh) enthalten.
Das wird in der EnBW-App auch korrekt angezeigt, aber da sogar die Logos auf den Ladesäulen praktisch identisch sind, bin ich gar nicht erst auf die Idee gekommen, dass das nicht dieselbe Veranstaltung sein könnte. Ihr wisst schon: Volksfront von Judäa und so...
- Zweite Falle: Strafgebühr 50 Cent, weil ich die von meinen Roaming-Anbietern gesetzte 4-Stunden-Grenze um ein paar Minuten verbummelt habe. Im Bella Italia am Stachus in München war es in angenehmer Gesellschaft einfach zu gemütlich.
Grüße, Egon
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Egon
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Aw: Ladeerfahrungen 19.07.2021 18:03 - vor 2 Jahren, 9 Monaten
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KSR1 schrieb:
bgl-tom hat nicht konkretisiert, was zu diesen Bedingungen ok ist. Dort einen Plugin zu laden? Ein BEV parken? Einen Verbrenner parken? Für mich wäre es OK, wenn da jemand unter den angegebenen Bedingungen z.B. langsamer lädt. Kurz: wenn er niemand anderen behindert.
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Letzte Änderung: 19.07.2021 19:22 von Shar.Grund: Doppelzitat entfernt
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Aw: Ladeerfahrungen 19.07.2021 19:52 - vor 2 Jahren, 9 Monaten
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Wenn ein BEV nur 6,6kw kann, gehört auch dieses nicht diskriminiert.
Da können sich andere BEVs mit 22kw drüber ärgern, ist mir auch egal. Das Auto lädt was es kann und ne Alternative zu Fahren mit dem BEV gibt es nicht.
Ähnlich CCS, wenn nur 50kW gehen, dann gehen nur 50kW. Aber auch ich bin dann innerhalb von 30 Minuten wieder weg.
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Aw: Ladeerfahrungen 19.07.2021 20:00 - vor 2 Jahren, 9 Monaten
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Sehe ich auch so - es würde auch niemand akzeptieren, wenn es viel zu wenige Tankstellen gäbe und deshalb ständig Warteschlangen da wären, dann müssen eben ausreichend Ladesäulen nach Bedarf hingestellt werden.
Derzeit ist eher die Tendenz zu erkennen, den Bedarf durch assoziale Preise zu steuern
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Aw: Ladeerfahrungen 19.07.2021 21:22 - vor 2 Jahren, 9 Monaten
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gcf schrieb:
Derzeit ist eher die Tendenz zu erkennen, den Bedarf durch assoziale Preise zu steuern
Man muss die "assozialen Preise" ja nicht zahlen.
Wer suchet, der findet - siehe dazu meine Ausführungen bzgl fairer Ladestrom-Angebote im Stromtankstellen-Thread...
Sollte man evtl über einen Thread zu günstigen Ladestrom-Preisen nachdenken?
@Moderation
@BEV-Fahrer
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Letzte Änderung: 19.07.2021 21:24 von ex_Daihatsu-Fahrer.
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Aw: Ladeerfahrungen 20.07.2021 07:05 - vor 2 Jahren, 9 Monaten
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Knuddel1987 schrieb:
Wenn ein BEV nur 6,6kw kann, gehört auch dieses nicht diskriminiert.
Solange es nicht voll ist, ja. Hier ging es aber doch um asoziales Verhalten: parken statt laden (egal ob mit oder ohne Kabel).
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Aw: Ladeerfahrungen 20.07.2021 07:27 - vor 2 Jahren, 9 Monaten
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Wo will man denn eine sinnvolle und faire Grenze ziehen? Dürfen Zoe und Smart im Zweifelsfall nicht laden, weil die maximal 22kW können und den Platz blockieren für Autos die 50kW könnten? Bzw. wenn ich an den Aldi bei der Arbeit denke, wo 22kW AC gehen und 150kW DC. Muß ein Up dann einem e-Tron Platz machen, weil der Up den DC-Lader "ewig" blockieren würde? Ich halte sowas für wenig zielführend, fahre aber auch weder BEV noch PHEV.
LG
Klaus
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KSR1
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Aw: Ladeerfahrungen 20.07.2021 07:47 - vor 2 Jahren, 9 Monaten
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Was für ein Blödsinn, Wer zuerst kommt lädt eben, der Andere muss eben warten oder weiter fahren. Was gar nicht geht ist wenn ein BEV einem Plugin das Kabel abzieht und selbst dann lädt, alles schon erlebt. Und nur weil der BEV die Kostenlose Ladesäule nutzen wollte, den die anderen Möglichkeiten war frei.
Thomas
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Aygo X ab ~09/2023, Air Explore mit CVT Getriebe ,AHK für Fahrradträger, Standheizung, Toyota Versiegelung von PKW, Felgen, Sitze, JBL ,Cardamom Green Metallic mit ein paar roten Akzenten.
Super E5
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Aw: Ladeerfahrungen 20.07.2021 09:09 - vor 2 Jahren, 9 Monaten
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Kabel beim Laden von Fremden abziehen? Geht das?
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Prius II Facl. 09.2006
Prius III Vorfl. 12.2009
Prius IV Vorfl. 05.2016
Meine Hybridvergangenheit anno 1956, damaliger Antrieb: Muskel-Benzin, Systemleistung 1,5 PS.
Damals, kein TÜV, keine ASU, keine ABE, kein Führerschein.
PRIUS fahn is wi wennze fliechst!
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Aw: Ladeerfahrungen 20.07.2021 09:17 - vor 2 Jahren, 9 Monaten
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Am Auto i.d.R. nicht. An der Säule wenn man den Ladevorgang irgendwie, z.B. durch Notaus o.ä., unterbricht.
LG, yarison
EDIT: i.d.R. ergänzt. Ich glaube gehört zu haben, man kann es z.B. beim ID3 konfigurieren, dass nach dem Ladevorgang entriegelt wird.
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Letzte Änderung: 20.07.2021 10:21 von yarison.Grund: i.d.R. ergänzt
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Aw: Ladeerfahrungen 20.07.2021 10:38 - vor 2 Jahren, 9 Monaten
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@KSR1
Wenn eine Zoe 22kw AC zieht über Typ 2 wird kein CCS blockiert und ein zweites Auto kann nebenbei CCS laden. Das ist an sich kein Problem an Triple Chargern.
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