Priusfreunde.de

An der kostenfreien Ladesäule auf meinem häufig frequentierten Wanderparkplatz am Waldrand (2 x 22 kW Typ2) hängt oft dasselbe Auto den ganzen Tag lang, natürlich längst vollgeladen.

Man kann auf dem Display der Säule abrufen, wieviel und wie lange es dort geladen hat und wie lange es seitdem einen der beiden Ladepunkte blockiert. Knapp 46 kWh (= 14 Euro gespart) und 12 Stunden war bislang der von mir gesichtete Rekord, aber sicher geht mehr. Das Fahrzeugmodell hat einen 11 kW-Bordlader.

Wahrscheinlich bringt der Eigner das Auto frühmorgens zusammen mit einem zweiten Fahrer/PKW her, lässt es dann dort stehen und holt es irgendwann Nachts oder am nächsten Morgen wieder mit Zweit-Fahrer/Zweit-PKW ab. Mit ziemlicher Sicherheit in einem Verbrenner-PKW, was das Ganze noch einen Zacken absurder macht.

Die beschilderte Vorgabe lautet "3 Stunden bei aktivem Ladevorgang". Der Fahrer ignoriert sie gefahrlos, denn der Kontrolldruck ist dort, also am Ende der Welt, sehr niedrig. Als nicht immer hundertprozentig vorschriftstreuer Autofahrer konnte ich mich bislang nicht dazu überwinden, die zuständige Ordnungsbehörde einzuschalten.

Allerdings frage ich mich schon, welcher Film im Schädel solcher Leute spielt. Weiße Leinwand? Ein sich lausendes Äffchen? Nach der Apokalypse allein auf der Welt? Rücksichtslos und Spaß dabei? Die Abenteuer von Scrooge McDuck?

Nein, das ist unfair gegenüber Dagobert. Der würde so etwas nie tun, weil er im Kern ein sozialer Charakter ist. Von diesem Elektro-Rabauken kann ich das leider nicht behaupten. Ich tröste mich mit dem Gedanken, dass sich das schlagartig erledigt, sobald die Säule kostenpflichtig wird.

Grüße, Egon

Interessante Annahmen . Gerade an Wanderparkplätzen verbleibt man ja typischerweise nicht in unmittelbarer Nähe zum Fahrzeug. Aber 12 Stunden deuten wirklich weniger auf Wanderaktivitäten hin.

Lustigerweise war ich in den letzten Monaten auch mehrmals wandern und habe auch einen Wanderparkplatz, allerdings mit kostenpflichtiger Ladesäule genutzt. Trotz, dass PHEV nachweislich nie geladen werden, habe ich an der Ladesäule angestöpselt und hatte schon dabei ein schlechtes Gewissen, dass Fahrzeug dort für rund drei Stunden eingesteckt zu lassen. Einerseits ist das ja nicht viel länger, als der Schnarchlader zur Volladung tatsächlich benötigt, anderseits könnte ein BEV in der Zeit laden müssen, während ich luxuriöser Weise ja nur optional da lade.

Es handelt sich um eine Triple Ladestation: Typ2 + CCS + Chademo. Bin mir gar nicht sicher, ob ein BEV parallel in der Zeit DC Laden könnte, während der Schnarchlader an Typ2 hängt? Jedenfalls wäre es schon praktisch, wenn Stecker entriegelt würde wenn der Ladevorgang abgeschlossen ist, damit auch Typ2 potentiell wieder genutzt werden könnte. Damit würde der Nachnutzer netterweise auch noch die Blockiergebühr, die nach vier Stunden beginnen würde, verhindern.

Interessant wären auch solche Ansätze, dass ein Interessent eine Anfrage z.B. in der Ladeapp auslösen könnte und man proaktiv die Säule dem Nachnutzer freigeben könnte. Mal sehen, welche Ideen und Lösungen hier zukünftig gefunden werden.

VG, yarison

yarison schrieb:
Aber 12 Stunden deuten wirklich weniger auf Wanderaktivitäten hin.
...und dass das Auto zwei bis dreimal pro Woche den ganzen Tag dort steht. Soviel und so lange wandert niemand immer am selben Platz, aber selbst wenn: 3 Stunden Parken sind dort zulässig, mehr nicht. Das ist auch richtig so. Dass das Auto gebracht und geholt wird ist anzunehmen, weil man dort ohne PKW kaum weg kommt.

Bin mir gar nicht sicher, ob ein BEV parallel in der Zeit DC Laden könnte, während der Schnarchlader an Typ2 hängt?
Ja. Von den beiden DC-Ports geht immer nur einer, also entweder CCS oder Chademo. Aber Typ2 geht parallel, weil dazu nicht die internen Lader der Säule benötigt werden. Die der ICCB/Wallbox entsprechende Elektronik ist im Typ2-Zweig der Säule integriert und schaltet einfach nur durch. Das eigentliche Ladegerät befindet sich in Deinem Auto.

Jedenfalls wäre es schon praktisch, wenn Stecker entriegelt würde wenn der Ladevorgang abgeschlossen ist
Es gibt je nach Fahrzeugmodell-/Hersteller derartige Optionen, also eine automatische Kabelfreigabe nach Abschluss des Ladevorgangs (Menüpunkt) oder eine Freigabe per App/Remote.

Wenn ich den Ladeport per App fernentriegele, gibt das Auto den Stecker frei und damit geben die meisten Ladepunkte ebenfalls den Stecker frei. Jetzt kann jemand das Kabel einfach auf beiden Seiten rausziehen und mitnehmen. Der Tesla verriegelt es daher nach einiger Zeit (60 Sekunden?) fahrzeugseitig erneut.

Und es gibt natürlich Ausnahmen: Einige Säulen haben auch Typ2-seitig ein eigenes fest mit der Säule verbundenes Kabel; das ist allerdings nicht sehr häufig. Andere erfordern zum Entriegeln das erneute Vorhalten derselben RFID-Karte, mit der sie zuvor freigeschaltet wurden. Dann nutzt eine fahrzeugseitige Freigabe nichts, egal ob automatisch oder per Remote.

Mal sehen, welche Ideen und Lösungen hier zukünftig gefunden werden.
Technisch ist vieles machbar, umgesetzt wird bislang wenig. Die eigene Handynummer hinter der Windschutzscheibe kann viel helfen, sofern man in der Nähe ist oder Remote freigeben kann und möchte.

Gegen rücksichtlose Hardcore-Stromschnorrer und Dauerblockierer kostenfreier Ladepunkte hilft das freilich alles nichts.

Grüße, Egon

Egon schrieb:
An der kostenfreien Ladesäule auf meinem häufig frequentierten Wanderparkplatz am Waldrand (2 x 22 kW Typ2) hängt oft dasselbe Auto den ganzen Tag lang, natürlich längst vollgeladen.

Wahrscheinlich bringt der Eigner das Auto frühmorgens zusammen mit einem zweiten Fahrer/PKW her, lässt es dann dort stehen und holt es irgendwann Nachts oder am nächsten Morgen wieder mit Zweit-Fahrer/Zweit-PKW ab.
Grüße, Egon

Das gleiche unsoziale Verhalten konnte ich hier auch schon bei den Lademöglichekeiten bei 2 großen Supermärkten beobachten. Da stehen oft dicke E-Autos* mit großen Akkus stundenlang angehängt an der Wallbox.
Ein mir bekannter "Flaschensammler" (der damit seine Rente aufbessert) hat mir selbiges auch bestätigt, die Leute kommen mit 2 Autos und der Besitzer des E-Mobils wird dann mitgenommen bzw. wieder gebracht...

Klar, ich nutze die Lademöglichkeit auch während dem Wochenendeinkauf, der bei meiner Frau immer gut eine 3/4 Stunde dauern kann...
Aber das ist ja dann auch legitim!

Ich habe übrigens auch festgestellt, dass an einigen kostenfreien Säulen der Stecker abgezogen werden kann, wenn das Auto bzw. der Akku voll ist.
Der Stecker am Auto bleibt verriegelt!

Gruß
Martin


*ein Tesla MX und ein Mercedes EQC sowie ein Plugin gleicher Marke

Egon schrieb:
An der kostenfreien Ladesäule auf meinem häufig frequentierten Wanderparkplatz am Waldrand (2 x 22 kW Typ2) hängt oft dasselbe Auto den ganzen Tag lang, natürlich längst vollgeladen.

Man kann auf dem Display der Säule abrufen, wieviel und wie lange es dort geladen hat und wie lange es seitdem einen der beiden Ladepunkte blockiert. Knapp 46 kWh (= 14 Euro gespart) und 12 Stunden war bislang der von mir gesichtete Rekord, aber sicher geht mehr. Das Fahrzeugmodell hat einen 11 kW-Bordlader.
Wegen solcher assozialer Figuren bin ich der Meinung, es sollte keine kostenfreien Lader mehr geben.

Das unterschreibe ich gerne. Entweder es wird schlicht geparkt und man kommt nicht ran oder es werden aus dem Umland an die Kostenlose Säule gefahren und mit zweiten Wagen wieder weg, wo das Auto dann auch bedeutend länger dann dar steht. Dieses Denken tut doch der ganzen Sache nur Schaden. Ich habe ja inzwischen verstanden das für BEV AC besser ist als DC was den Akku angeht, aber wenn drei Anschlüsse da sind wäre es toll wenn die die es können DC laden und den AC für die anderen frei lassen, zumindest in der Stadt.
In meiner App kann der Zählerstand von der Ladesäule aufgerufen werden, lustig wenn da Morgens ein BEV mit großen Akku ranfährt und nach 4-5Std. nur 15kW im Akku gelandet sind.

Thomas

weinfux schrieb:
Klar, ich nutze die Lademöglichkeit auch während dem Wochenendeinkauf, der bei meiner Frau immer gut eine 3/4 Stunde dauern kann...
Aber das ist ja dann auch legitim!Klar, dazu wurde die Säule ja auch hingestellt, um etwas Kundenbindung zu betreiben. Die darf man bei passender Gelegenheit gerne mal unterstützen. Mache ich genau so. Nur ist der Reichweitenzuwachs mit dem Schnarchlader des Passat GTE nach einer 3/4 Stunde eher ernüchternd.

Viele Grüße, yarison

Da bin ich mit unserer "alten" ZOE schon gut im Vorteil, besonders wenn es wärmer ist!
Ist es kälter und der Ladevorgang lief zäh, hänge ich sie hinterher noch etwas an unsere Steckdose am Haus. Da ist das System ja dann schon warm geworden und dann kann ich noch ein bisschen "aufstocken"..

Gruß
Martin

Nächstes Wochenende will ich eine kleine Testfahrt mit unserem RGolf machen. Das werden etwa 1100Km. Da bin ich mal gespannt, wie das wird. Zu diesem Zweck will ich Tronity.io, We Connect und A Better Routplaner verwenden. Ich werde berichten.

Gerd

yarison schrieb:
Nur ist der Reichweitenzuwachs mit dem Schnarchlader des Passat GTE nach einer 3/4 Stunde eher ernüchternd.
Bei unserem Globus wurden auch 2 Ladepunkte mit 22kW installiert. Wir haben ein- oder zweimal geladen mit dem e-Golf. Obwohl er 2-phasig bis 7,6kW laden kann, ging das an dem Teil nur mit 4,6kW. Das ist fuer uns also nicht praktikabel, wegen 60ct Ersparnis das Kabel auszupacken. Ausserdem bringt es meine Verbrauchsstatistik durcheinander.

Egon schrieb:
Allerdings frage ich mich schon, welcher Film im Schädel solcher Leute spielt.
Haben, haben, haben (wollen)! Es ist eh alles meins!

Zitat:
Mit dem Elektroauto nach FrankreichNach ID.3 -"Horrorfahrt": Verkehrsminister Scheuer bekommt Post von Rentner-Paar

Ein pensioniertes Ehepaar aus Süddeutschland kauft sich einen neuen VW ID.3 und fährt damit nach Frankreich. Kaputte Ladesäulen, ungenaue Apps, plötzlich sinkende Reichweitenanzeigen – es wird eine Katastrophentour. Jetzt verschicken sie das Protokoll ihrer Reise an den Verkehrsminister.- www.focus.de/finanzen/news/mit-dem-elekt...h-s_id_13132438.html

Vielleicht können ein paar Erfahrene schreiben, was das pensioniertes Ehepaar hätte besser machen sollen.

VG, yarison

was das pensioniertes Ehepaar hätte besser machen sollen.


Arrogant wie einfach: Tesla kaufen...

Im Vorfeld würde ich solche Trips am heimischen PC per Goingelectric.de planen und zu Papiere bringen.

Allen voran die zum Auto passenden Schnelllader filtern und dann dort, wo die erwarteten Ladungen stattfinden sollen, das nahe Umfeld nach Alternativen absuchen, für den Fall, dass am ersten Lader was schief geht.

Der Artikel schreibt in der Überschrift "VW ID3" und im Text mehrmals "e-Golf". Und spricht von 550 km Reichweite, die VW verspricht. Im Artikel steht aber nirgenwo, welches Model das Ehepaar fährt - ist es überhaupt ein Pro S?
Typisch Focus...

Was mich sehr irritiert ist statt der auf dem Papier 550km haben Sie nur 178km geschafft, das bedeutet doch das da bereits was richtig schief lief. Bei moderater Geschwindigkeit 110-130 sollten doch 300km erreichbar sein. Im Artikel fehlen schlicht Zuviel Informationen.

Thomas