Priusfreunde.de

Hallo liebes Forum,

ich heiße Ralph und komme aus dem Kreis Neuss bei Düsseldorf.
Länger schon bin ich mitleser, heute möchte ich auch einmal meinen Beitrag leisten.

Mein Problem:
Gelbes Dreieck mit dem ich Hinweis "Hybridsystem überprüfen"

Mein erster Schock darüber war groß und die Angst vor einer neuen Batterie groß.
Nach vielem lesen und informieren traute ich mir tatsächlich zu einen Versuch zu starten die defekten Zellen (lt. meiner Motordata Hybrid App Fehlercode "P0A80") zu finden und diese dann anschließend zu tauschen.

Also Auto hinten auseinander gebaut (inkl. vielen Flüchen und *%&#*/+*



Hybridbatterie ausgebaut (bitte achtet wirklich auf eure Sicherheit, da sind hohe Ströme im Spiel, nicht nachmachen wenn ihr davon keine Ahnung habt) und und nach oben in die Wohnung gerollt (ca. 40 kg und unhandlich) auf dem Balkon erstenmal alle Abdeckungen an den einzelnes Zellen abgebaut und ich staunte nicht schlecht.
Alle Kontakte waren massiv korrodierte und versalzen (weiße Kristalle).



Alles gereinigt und jede Zelle getestet, alle lagen zwischen 7,3 - 8,0 V, den Test (irgendwo im Internet gefunden) 12v 55w Birne (z.B. H4) mit Multimeter an jede einzelne Zelle anschließen und schauen bei welchen die Spannung einbricht brachte keinen neuen Erkenntnisse.



Also alles wieder zusammen gebaut und wieder rein ins Auto.

Effekt:
Benzinverbrauch von 6,5 l/100km wieder auf 4,8 l/100km
Warnanzeige kam ca. 3 Monate nicht mehr.

Seit einigen Tagen kommt das gelbe Dreieck wieder zum Vorschein, also alles nochmals auf Anfang.
Ich habe in der Nähe von Amsterdam einen Anbieter gefunden der regenerierte Batterien für 600 € zzgl. Einbau anbietet.

Vorher will ich es jedoch selbst noch einmal versuchen.

Gestern:
Hybrid Batterie ausgebaut (ca. 1 Stunde) und alles hoch in die 4. Etage.



Alles auseinander gebaut und diesmal jede einzelne Zelle testen.



Habe dafür bei Amazon (weiß nicht ob es sagen darf sonst Amazon löschen) ein spezielles Ladegerät gekauft welches NiMH Zellen laden/entladen kann.



Am Ende, so mein Fazit nach tagelangem Lesen ist der große Block nichts weiter als 1,2 Volt NiMH Akkus (gibt es auch in Form von AA Akkus) die zusammen 7,2 Volt ergeben (6x1,2v j 7,2v = eine Akkuzelle).
Die Zellen sollen je 6500 mAh haben.

Zur Zeit regeneriere ich die Zellen einzeln mit Lade- und Entladezyklen.

Bisher zeigt sich tatsächlich das Bild wie im Februar (erster Versuch) das alle Zellen ca. 7,8 Volt haben, bis auf eine (7,4 V)
Also werde ich jetzt alle Zellen regenerieren und dann mal schauen wie das Ergebnis aussieht.

Vielleicht hat ja jemand noch eine Idee oder Anregung für mich.

Liebe Grüße an alle
Ralph

Eins habe ich noch vergessen zu erwähnen,
Die einzelnen Zellen habe ich bisher bis maximal 5500 mAh geladen, die Zellen wurden nicht heiß jedoch ca. 40 °C warm, da Hitze sich negativ auswirkt habe ich bei 8,5V und 5500 mAh beendet.

Die Zellen lade ich mit C0,4 (2,6 A)
Entladen tue ich sie mit 2 A bis auf 0,8V je Sektion in jeder Zelle (4,8V gesammt)

Die Zellen blähen sich leicht (ca. 2-3 mm je Sektion) auf, dies scheint sich jedoch über Nacht zu legen.



Ich bin KEIN PROFI und probiere bei solchen Sachen einfach gerne aus.

Sozusagen Knoff Hoff bei mir zu Hause.

Hallo Ralph, herzlich willkommen im Forum!

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Timo

Wenn mir jetzt noch jemand verrät wie ich Bilder anhängen kann würde ich den Beitrag farbiger (mit Fotos) gestalten

Danke Timo,
ich schreibe am Handy, da habe ich immer Angst das irgendwas nicht funktioniert und der ganze Text weg ist. Wenn es besser ist wäre ich dir dankbar wenn ein Moderator die Beiträge zusammen fügen könnte.
Sorry für die vielen Beiträge

          

                           

Moin Panikplunder,
du gehörst zu den unerschrockenen, Gratulation!

Ich bin kein Hochvolt-Mechaniker, aber ich habe im Modellbaubereich einige Jahrzehnte mit NiMh-Zellen zutun gehabt. Ich würde ähnlich vorgehen wie du. Folgendes solltest du meiner Ansicht nach jedoch berücksichtigen:

- In den von dir behandelten 7,2 V Zellenpacks (Module) befinden sich wiederum in Reihe geschaltete Einzelzellen. Wenn du im Fahrzeug eine Fehlermeldung bekommst, dass einzelne Module auffällig sind, du aber dennoch eine etwa einheitliche Spannung messen kannst, sind innerhalb der 7,2 V Reihenschaltung 'faule' dabei. Deren Minderspannung wird ggf. durch die anderen Zellen des Moduls ausgeglichen.

- Aus diesem Grunde rate ich zu Vorsicht beim Entladen, du könntest die einzelnen 'faulen' Einzelzellen tiefentladen, weil sie im Niveau unter den anderen liegen. Beginnst du bei einem frisch ausgebautem Modul direkt mit dem Entladevorgang, könnte das Ladegerät zudem die Zellenzahl falsch ermitteln.

- Mein Vorschlag daher: Die Module im ersten Schritt mit einer verlängerten 'Normalladung' randvoll laden. Eine Normalladung heiß 1/10 C (Ladestrom in Ampere entspricht 10% der Kapazität in Ampere-Stunden) für 14-16 Sunden. Verlängerte Normalladung heißt für mich etwa 24 Stunden.

- Bei dieser Prozedur werden auch die Zellen richtig voll, die unterhalb des üblichen Spannungsniveaus sind. Mit 1/10 C kann man einen NiMh nicht überladen, er wandelt die überschüssige Energie in Wärme um. Richtig heiß werden die Akkus dabei jedoch nicht.

- Das so geladene Modul in einem Stück entladen, dabei wenn möglich die Entladespannung nicht zu tief ansetzen. Die 'faule' Zelle würde dann tiefentladen.

- Dreimaliges Laden / Entladen nach diesem Rezept sollte die Zellen regenerieren. Ideal ist danach Schnelladen mit 1C (in dem Fall satte 6,5 A). Ich habe noch im Kopf, dass es beim Regnerieren von NiMh Zellen darum geht, zellinterne Kristallstrukturen abzubauen. Das geht besonders gut bei warmen Zellen und hohen Strömen.

Natürlich sollte dein Ladegerät nach der Delta-Peak-Methode sicher abschalten (in dem Moment, in dem sie heiß werden). Eine feste Ladesschlußspannung gibt es bei NiMh meines Wissens nicht, lediglich eine Sicherheitsgrenze bei etwa 2V maximal. Beim Entladevorgang ist wichtig, dass du die Spannung oder Zellenzahl angeben kannst.

Nochmals: Ich würde immer im ersten Schritt mit der verlängerten Normalladung starten, das formiert die Zellen bestmöglich auf ein einheitliches Spannungsniveau.

Viel Erfolg!
Martin

Danke für den interessanten Bericht.

Etwas staune ich, dass es bei dir einen Prius 3 erwischt hat. Der kann ja noch nicht so alt sein wie viele Prius 2, die noch tadellos laufen.

Bin mal gespannt wie es weitergeht.

Gruß Holger

Hallo Martin,

Danke für die guten Tipps,
die Zellen mit 1/10C zu laden habe ich erst mal gelassen, hatte dazu gegenteilige Infos gelesen.
Deine Methode scheint jedoch logisch zu sein.

Sämtliche Infos die ich zu NiMh Akkus habe bezog ich aus diversen Modellbau und Microkontroller Foren.

Mein Problem ist ein wenig die Zeit,
28 Zellen x 24 Stunden
28x 3x entladen und laden,
da müsste ich den Wagen 3 Monate stehen lassen.

Aber ich versuche mein Glück trotzdem.
Bis Dienstag nächste Woche kann er stehen.

Mal sehen wie ich es mache.


@ Holger: Prius von 2009 ca. 205000 km


Für den Notfall habe ich noch zwei regenerierte Zellen mit 12 Monaten Garantie hier liegen.

Als Standard-Ladestrom taugt 1/10 C nicht unbedingt, zum Hochpäppeln von in Serie geschalteten NiMh Packs gibt's nach meiner Erfahrung nichts besseres. Und wenn du nur einen Durchgang damit machst, ist schon viel gewonnen.

Du könntest überlegen, ob du Module mit annähernd gleichem Spannungslevel !!! nur zum Zwecke des Hochpäppelns !!! parallel schaltest. Nur beim Laden! Das spart natürlich Zeit.

Oder anders herum: Wieviele Zellen verkraftet dein Lader maximal? Bei max. 20 Zellen NiMh (typisch) könntest du 2 Module in Reihe laden.

Bin auf deine Ergebnisse gespannt!
Martin

Würde es nicht genügen, das fehlerhafte Modul zu regenerieren?

Den Rest kann das Auto ja selber.

Im günstigsten Fall ist die eine Zelle nur weggelaufen.
Meiner Erfahrung nach, bedeutet eine niedrigere Zellspannung allerdings eher, das diese Zelle interne Kurzschlüsse hat, die eine höhere Selbstentladung bewirken - das Problem würde also wieder kommen!

Angeblich soll Impulsladung mit hohen Strömen gegen sowas helfen, da findet man sicher noch mehr infos dazu, an erfolgreiche Heilungen kann ich mich nicht erinnern.

Bevor du alles wieder zusammenbaust, solltest Du also prüfen, ob die Spannung der defekten Zelle konstant bleibt.
Wenn Du eh schon alles auseinander hast, kannst Du ja auch das Modul gleich tauschen?

---
Mein aktuelles Projekt: einen altersschwachen Rasenmäher zu verjüngen - eine 3p7s hatte eine höhere Spannung wenn geladen - also habe ich einen Bypass (eine herumliegende Lithiumzelle) transplantiert. Statt 1h schafft er nun wieder 2h, fast wie neu.

Panikplunder schrieb:

Ich bin KEIN PROFI und probiere bei solchen Sachen einfach gerne aus.

Sozusagen Knoff Hoff bei mir zu Hause.

Guter Ansatz! Selber was lernen und machen, ist sehr lobenswert.

Ich "teste" Prius-Module immer mit 3 Zyklen:
1: Entladen mit 2,0 A auf 6V
2. Laden mit 2,0 A Auto Charge mit Capacity Limit 6000 mAh (dabei steigt am Ende die Temperatur um ca. 2-3 Grad auf rund 22-23 Grad)
3. Endladen (wie 1.) Wichtig: Kapazität nach Entladung festhalten (liegt bei ordentlichen Modulen so bei 5500-5900 mAh)
4. Laden (wie 2.)
5. Entladen (wie 1.) Wichtig: 2. Mal Kapazität festhalten (sollte ähnlich wie bei 3. sein)
6. Laden (wie 2.)

Innenwiderstände liegen so zwischen 5 und 20 mOhm. Das ist nicht sehr exakt, da die Kontakte an den Schraubverbindern nie exakt gleich sind.

Tipp: Wenn man die Module eines Packs im Block "eingespannt" lässt, sprich mit den langen Stangen verschraubt lässt, quellen sie beim Laden nicht auf.

Zur Diagnose defekter Module:
Abweichende Spannung eines einzelnen Moduls ist ein erster Hinweis auf ein "krankes" Modul. Wenn Du die Kapazität beim Entladen (2x gemessen wie oben beschrieben) des "kranken" Moduls mit anderen in der gleichen Methode gemessenen "gesunden" Modulen vergleichst, müsstest Du eine deutlich geringere Kapazität feststellen. Dann diese Modul ersetzen durch ein anderes, das möglichst ein ähnliches Alter und eine möglichst ähnliche Kapazität hat, wie die restlichen Module im Block.

Viel Erfolg!

Gruß Thorsten

das sieht ja schonmal gut aus aber ein paar anregungen hätte ich für dich so du sie denn haben willst...

auslesen der batterie noch im eingebauten mit techstream und dort die (entweder eine oder mehrere) AusreißerZelle finden und notieren...

danach wie du schon gemacht hast ausbauen und zerlegen... und dann die Zelle(n) tauschen

und jetzt kommt es und das hast du nicht gemacht... mache die brücken und die schrauben sauber!

beiden kann man entweder neu kaufen und oder einfach in eine salz essig wasser lösung für 30-40 minuten einlegen...

dann sind die sauber und das macht sehr viel aus...

so wie das bei dir aussieht kann dort schon der fehler zu finden sein...

wenn du schonmal alles auseinander hast dann reinige gleich noch den lüfter und das rohr zur batterie... dort sammelt sich gerne dreck und das verringert im hochsommer dann die kühlleistung

ansonsten sieht das schonmal sehr gut aus... einzelne zellen gibt es bei uns sowie in den usa ja für kleines zu kaufen... wobei letzteres akteull versandzeit-technisch bisschen länger dauert

gruß thomas