Priusfreunde.de

Hallo zusammen,

wir haben vor, einen gebrauchten Prius Plus mit max. 130t KM BJ 2014-2015 für 15.000 Euro (evtl. max 17000 Euro) zu kaufen.

Worauf sollten wir achten?

Dass das Auto scheckheftgepflegt, unfallfrei und kein Taxi-Auto sein sollte, ist mir klar. Was sollten wir noch bei Hybrid beachten?

Wir möchten mit diesem Auto noch ca. 10 Jahre fahren. Fahrprofil: jährlich 15t-19t KM. Am meisten in der Stadt, und 3 mal jährlich 800km Hinfahrt zu Opas und Omas

Aktuell finde ich deutschlandweit bei diesen Konditionen kein einziges Exemplar, bei dem ich ein gutes Bauchgefühl habe (es gab vor kurzem ein paar Exeplare, aber diese wurden seeehr schnell verkauft, ansonsten nur Taxen oder leider unseriöse Händler).

Daher noch ein paar Fragen:
Es gibt immer wieder gute Exemplare vom BJ 2013 - aber bei unserem Wunsch, noch 10 Jahre zu fahren, ist es wahrscheinlich keine gute Idee, ein bereits 8 jahre altes Hybrid-Auto zu kaufen oder schafft 2013er auch 10 Jahre noch?

Alternativ:
Es gibt immer wieder gute Exemplare vom BJ 2016-2017 für 20.000 Euro
Wir können notfalls einen Prius Plus vom BJ 2016-2017 für 20.000 Euro kaufen, dann müssen wir aus finanziellen Gründen länger als 10 Jahre damit fahren, was für uns auch kein Problem ist. Was mich bei Prius Plus 4 stört - nur 122 ps. Ist das nicht zu wenig für so ein großes Auto? Vor allem, wenn wir auf BAB die 800km die mesite Zeit 160-170 kmh fahren möchten.
(Dass der Verbrauch bei dieser Speed hoch sein wird, ist mir klar)

Vielen Dank euch im Voraus!

Prius Plus 4 mit 122PS? Was bitte soll das denn sein?

Es gibt einen Prius Plus, der hat immer 136PS mit altem HSD und einen P4, der hat 122PS mit neuerem. Die geringere PS-Angabe beruht auf einem Rechentrickgeheimnis Toyotas.

Ob ein 8 Jahre altes Auto noch 10 Jahre hält? Wer soll das wissen? Leben wir noch weitere x Jahre? Vielleicht. Leben ist eine 'day to day Geschichte'. Auch ein Autoleben. Sorge dich nicht, lebe, fahre und schau, was passiert!

Bzgl. 122PS:
Stimmt, Danke, ich habe Prius Plus mit P4 verwechselt, dann ist Prius ab 2016 für mich als Notfallvariante auch interessant.

Bzgl. Langlebigkeit:
Hier geht es natürlich um die Schätzung und Tendenz. Und gerade in diesem Forum, hoffe ich, gibt es User, welche anhand von ihren Erfahrungen was dazu schreiben können.
Für mich sind solche Erfahrungen wichtig, weil ich das Auto in Raten kaufe und das finanziell zumindest geschätzt und nicht blind planen möchte.

Ich weiß z.B., dass 5-8 jährige Prius Plus laut Berichten im Netz durchschnittlich 200t km ohne große Baustellen problemlos schaffen. Aber ob die Exemplare im höheren Alter auch so robust sind und durchschnittlich keine große Probleme haben, dazu finde ich wenig Infos.

einige tips: bei fahrzeugen welche bereits älter als 5 jahre sind - würde ich auf jeden fall das fahrzeug sehr eingehend von unten bezüglich rost kontrollieren – ist erst einmal rost vorhanden so wird eine richtige dauerhafte sanierung mit fortschreitender zeit immer aufwändiger – die motor und inverter kühlmittel sind auch meistens nicht gewechselt worden also für eine ankaufkalkulation dazuzurechnen – bei einer perspektive auf 10 jahre würde ich auch gleich noch das getriebeöl wechseln – bei 180.000km sind auch die zündkerzen wieder zu wechseln (3stunden arbeitszeit) – bei priusgerechter fahrweise werden die bremsen sehr wenig beansprucht dadurch können bremsscheiben insbesondere die rückwärtigen leichter rosten als bei V1 fahrzeugen und nicht immer werden/wurden die bremssättel richtig gewartet – darauf ist auch zu achten – dies sind lauter punkte welch du beim ankauf eines fahrzeuges bei der preisverhandlung entsprechend zum abzug bringen könntest...
es gibt hier im forum auch den user taxler welcher sicherlich hautnah zu bestimmten dingen antworten könnte

VaterFahrer schrieb:
Aber ob die Exemplare im höheren Alter auch so robust sind und durchschnittlich keine große Probleme haben, dazu finde ich wenig Infos.

Der Prius Plus wurde ab Mitte 2012 in D verkauft. Die ältesten Gebrauchten sind demnach höchstens 9 Jahre alt. Ist das mit höherem Alter gemeint? Wenn ja, darüber ließen sich Aussagen treffen, findet man Infos zu diesen Autos hier und im Netz. Da es keine älteren Prii Plus gibt, bleiben Betrachtungen zu ihnen reine Mutmaßungen. Kauft man einen gebrauchten, nicht mehr frischen Prius Plus, fährt immer das Risiko des Nachbessernmüssens mit, weil irgendetwas ausgetauscht oder gewartet werden muss, selbst wenn es sich nur um gängigen Verschleiß handelt. Siehe dazu den vorherigen Post als Anregung.

Kann sein, dass ein Prius Plus noch viele weitere Jahre und km unproblematisch durchhält. Zu den Monatsraten seiner Finanzierung würden ich jeden Monate auch eine Summe für seine Instandhaltung und Eventualitäten zurücklegen. So kann man ihm in dem recht langen, geplantem Nutzungszeitraum beim Rollen unter die Räder greifen, damit die Fahrt weitergehen kann, sollte was sein.

peterAL schrieb:
einige tips: 
Vielen Dank für die Tipps, das werde ich einkalkulieren.
Ich dachte, Prius rostet so gut wie gar nicht, das werde ich aber beim Prüfen besonders beachten.

Wisedrum schrieb:
Der Prius Plus wurde ab Mitte 2012 in D verkauft. Die ältesten Gebrauchten sind demnach höchstens 9 Jahre alt. Ist das mit höherem Alter gemeint?

Stimmt, daran habe ich gar nicht gedacht.
Deutlich älter können ja nur normale Prius Modelle (ohne Plus). Auch solche Erfahrungen wären für mich nützlich. Die Hybrid Technik ist ja ähnlich.

Bisher habe ich nur positive Berichte über Langlebigkeit von Prius generell gelesen. Dass irgendwann ein paar Zellen der Batterie, Zündkerzen und ähnliche Teile planmässig getauscht werden müssen, ist für mich vollkommen in Ordnung, jetzt habe ich nun langsam eine etwas bessere Vorstellung, in welcher Richtung das laufen wird und worauf ich achten sollte

Wie kann ich prüfen, ob die Batterie nicht schon am Ende ist?
Kann das mit Computerdiagnose geprüft werden?
Ich nehme an, die Batterie werde ich während Probefahrt so wie so nicht vollladen können, um die 2 km rein elektrisch zu fahren.

2km rein elektrisch im gewählten EV-Modus sind ein theoretischer Wert, den Toyota einfach mal so ins Spiel brachte. Um diesen weder kräftigen noch sehr 'stabilen' Zustand, der durch einen anspringenden Verbrenner, schneller als einem lieb sein wird, wieder in den einen Hybrid Modus zurückgekickt wird, geht es beim HSD-Fahren nicht. Ich halte ihn deshalb zum Hybrid-Batterie Testen für ungeeignet. So man will, gibt beispielsweise ein Hybrid-Check für Geld bei Toyota Aufschluss über den Batteriezustand. Ob der sinnvoll und machbar bei einem probegefahrenen Prius, der nicht beim einem Toyota Händler gekauft wird, ist, den man nur kurz ancheckt, lasse ich dahingestellt. Die Dömane des HSD besteht darin, den Verbrenner durch geschicktes Fahren, so oft wie möglich auszuklinken und elektrisch zu gleiten. Bei dem möglichen Alter eines Prius Plus, egal wie viel er gelaufen hat, wird die Batterie kein Schwachpunkt sein. Wenn, tritt dieser erst später auf.

Es gibt hier im Forum eine Fülle von Beiträgen in entsprechenden Threads, in denen Kaufinteressenten sich vor die gleiche Fragestellung zu diesem Auto als Gebrauchtwagen gestellt sahen und viele Gedankenanregungen und Meinungen als Antworten erhielten. Das Thema wurde also schon entsprechend 'durchgekaut'. Wie ergiebig, bleibt eine Frage. Sicherheit, ob es sinnvoll ist, so ein Auto sorgenfrei zu kaufen, mit dem Verkäufer versuchen, eher mehr als weniger € zu machen aufgrund seiner Nachfrage und des verhältnismäßig geringen Angebots, gibt es nicht. Es bleibt ein Gebrauchtwagen, mit dem alles möglich ist. Immerhin ein Toyota. Wenn Du suchst, findest Du diese Inspirationen zum Weiterdenken.

VaterFahrer schrieb:
Dass irgendwann ein paar Zellen der Batterie, Zündkerzen und ähnliche Teile planmässig getauscht werden müssen, ist für mich vollkommen in Ordnung, jetzt habe ich nun langsam eine etwas bessere Vorstellung, in welcher Richtung das laufen wird und worauf ich achten sollte

ich will Dir keine Angst einjagen, aber der P+ hat LiION Zellen, keine NiMh.... da sind alle Parameter 'anders'.
Von NiMh auf LiION zu extrapolieren ist unmöglich.
Als Indiz, sieht man ja hier im Forum, weiss man von den P+ Akkus nur, dass sie 'neu' um die 5300 Euro kosten, aber ansonsten noch nie jemand ihn tauschen musste.

Hier sind ja paar berufliche Akku-Tauscher aktiv.
Aber keiner konnte jemals eine belastbare Aussgage dazu machen, was ein P+ Ersatz-Akku kostet - oder ob man einzelne Zellen tauschen kann (glaube pers. nicht, dass das geht).


Wie kann ich prüfen, ob die Batterie nicht schon am Ende ist?
Kann das mit Computerdiagnose geprüft werden?

kannst zwar die Spannungen prüfen, aber nochmal:
Es gibt keine Erfahrungswerte, wie ein kaputter P+ Akku 'aussieht'. Zumindest habe ich hier noch nie welche gesehen.



Ich nehme an, die Batterie werde ich während Probefahrt so wie so nicht vollladen können, um die 2 km rein elektrisch zu fahren.

aber was genau soll dieser Test dann beweisen ?
Ich glaube (eigene Erfahrung) auch nicht, dass es praktisch irgendwo eine 2km Ebene Strecke gibt, die man dann mit ~25km/h Tacho abfahren kann. - ist zumindest hier im Münchner Raum illusorisch.
Realistisch kann eigentlich nur ein P+ Besitzer damit eine Probefahrt machen - und dann rein aus dem (Fahr)Gefühl vergleichen, ob es 'ok' oder 'nicht ok' ist.

Stell sicher, dass der Verbrenner sich nicht schüttelt wenn er angelassen wird - dass er gleichmässig und rund läuft, und auch bei hohen Drehzahlen nicht Aussetzer hat etc.
Stell sicher, dass er in EV ebenfalls nicht ruckelt etc.
Lies den OBD-Status aus, um evtl. Fehler zu sehen etc. etc.

Ich habe einen 2017'er P+ - mittlerweile ~85tkm, und da war/ist bisher noch nie was dran gewesen ... selbst die Bremsbeläge sind noch 'original' und noch lange nicht am Ende...

Und was viele hier nicht verstehen:
Die hinteren Bremsscheiben - vergammeln nicht wie beim P3, weil:
* die Feststellbremse eine Trommelbremse ist (drum in disk)
* die Scheibenbremsen wegen dem höheren Gewicht, durchaus beansprucht werden, und nicht vergammeln.
Klar - die Führungsstifte sind bei mir bald fällig, weil die Hinterräder nicht mehr so leichtgängig drehen sind wie am Anfang.

Man hatte hier paarmal Berichte gelesen, dass die Zylinderkopfdichtungen der älteren Baujahre nicht ganz perfekt waren ... und manchmal zu Motorschäden führten.

Generell - "Man weiss relativ wenig" - einfach weil an den Teilen bisher wenig Essentielles kaputt ging...
Aber was 10 Jahre hält - muss nicht zwangsweise die nächsten 10 Jahre halten ...

VaterFahrer schrieb:
Vor allem, wenn wir auf BAB die 800km die mesite Zeit 160-170 kmh fahren möchten.

wenn DAS Deine Erwartung ist - lass es sein - wird nix.

Wenn ich mich richtig zurückerinnere, wirkt die Fußfeststellbremse beim P3 auf die hinteren Scheibenbremsen. Versteht man es, lassen sie sich so rostfrei mittels ihr halten. Das geht beim P+ so nicht. Ob er hinten auch Scheibenbremsen besitzt, weiß ich nicht. Wenn nicht, würde diese Problematik entfallen.

Es gibt Prius- auch Plus-Fahrer, die ihre Autos, dort wo's geht, auf längeren Strecken mit Bleifuß oder per Tempomat auf AK gestellt lange über die Piste jagen, hier auch nachzulesen.
Ein Taxifahrer in der Nachbarschaft quält seinen Dienstwagen regelmäßig so, weil er keinen Bock auf langes Nachhauseeiern von weiter weg gelegenen Touren hat. Kann man machen, wenn einem der Wagen nicht gehört. Wenn er einem gehört, muss man wissen, ob man ihm das antun will. Gehen tut das aber.

Mein Händler hat gerade 3 Exemplare BJ 2017..2019, 40..55tkm für 21..24tEUR sowie 2 Tageszulassungen von 2021 für 26tEUR. Da hättest Du dann entsprechend Garantie drauf.

Wenn ich nicht schon einen hätte würde ich schwach werden

Im Ernst: ich hab auch lange gesucht und dann zur Tageszulassung gegriffen weil gebraucht gab's nichts gescheites (unter 20tEUR nur 8 Jahre alte runtergenudelte Familienkutschen oder Taxis mit 400tkm) und mal eben 800km durch die Republik fahren zwecks Besichtigung war auch nicht drin.

Wieviele km fährst Du in 15 Jahren? 300tkm? Bis 200tkm rechne ich beim P+ nicht großartig mit Reparaturen - vielleicht mal ne Glühlampe oder 1x Bremsen - und wirtschaftlich wird man ihn auch bis 400tkm fahren können, siehe Taxifahrer. Die rocken das jedoch schon 3 Jahren runter und verkaufen die Wagen dann für 8tEUR.


Wisedrum schrieb:
Wenn ich mich richtig zurückerinnere, wirkt die Fußfeststellbremse beim P3 auf die hinteren Scheibenbremsen. Versteht man es, lassen sie sich so rostfrei mittels ihr halten. Das geht beim P+ so nicht. Ob er hinten auch Scheibenbremsen besitzt, weiß ich nicht. Wenn nicht, würde diese Problematik entfallen.

Wurde ja mehrfach im Forum schon durchgekaut, siehe auch hirni's Beitrag weiter oben.

Der P+ hat Schreibenbremsen vorn und hinten.
Zusätzlich hat er hinten Trommelbremsen für die Feststellbremse.
Freibremsen der Scheiben geht nur mit dem normalen Bremspedal, jedoch nicht mit der Feststellbremse.

"Rocken runter" ist der richtige Ausdruck. Der beschriebene Taxifahrer kassierte schon einige Schüsse. Kann man sich mal fragen, warum. Sehe ich ihn hier fahren, ist sein Fahrstil doch sehr verschieden von dem, was gemeinhin als defensiv verstanden wird. Ob das in Kombination mit Vielfahrerei damit zusammenhängt? Man weiß es nicht. Ein Ja liegt mir als Beurteilung jedoch sehr nahe. Wenn einem das Auto nicht gehört, usw. usf. .

Andi_K schrieb:

Freibremsen der Scheiben geht nur mit dem normalen Bremspedal, jedoch nicht mit der Feststellbremse.

Nicht gut, weil so nur schwer oder zumindest erschwert möglich. Es sei denn, man ist Taxifahrer und hält die Karre ständig, auch heizend in Bewegung. Dann bleiben sie recht rostfrei.

hirni schrieb:
wenn DAS Deine Erwartung ist - lass es sein - wird nix.

Noch deutlicher:
Das kann der Prius Plus gar nicht, weil seine Vmax bei 160 km/h limitiert ist.
Und einen HSD ständig mit Vollgas zu fahren, macht weder Spaß noch Sinn.
Du könntest Deine Zielvorstellung modifizieren - oder (notgedrungen) Dein Zielobjekt

Viel Erfolg und Gruß!
JoAHa