Priusfreunde.de

Wurde der Zeuge/Fahrer mit der DashCam eigentlich angezeigt? Das wäre mal richtig DEUTSCH!

Ich habe nichts von einer Dash Cam gelesen. Die Vermutung mag nahe liegen, aber das eine öffentlich gemachte video war z.B. eine Smartphone Aufnahme durch einen Beifahrer.
Hybridfan5

Handyvideo durch Beifahrer.

Anscheinend gibt es andere Videos, liest man immer wieder in Artikeln, eines scheint sogar von den Beteiligten selbst zu kommen.

Aber egal, ich wollte Re-posten: es geht munter weiter:

Schon wieder illegales Autorennen auf der A66
www.rtl.de/cms/schon-wieder-illegales-au...der-a66-4634832.html

Einfach nur noch irre! Eine MPU wäre für alle Teilnehmer angebracht.

Wieso MPU?
Eine MPU ist vor allem dann angesagt, wenn man Begleitumstände nicht im Griff hatte, die zu einem total inakzeptablen Fehlverhalten führten. Wenn man also ein ein Alkohol- oder Drogenproblem hat, oder gerade irgendeine andere Misere oder ein Schicksal erlebte, was nachfolgend zu einer fehlenden Verkehrsuntüchtigkeit führte.

Ist eine Wahnsinnsaktion selbst ohne andere Begleitumstände der Auslöser, braucht es zunächst keine MPU mehr, sondern zuerst einmal mindestens 5 bis 10 Jahre "Bedenkzeit" ohne Führerschein.

Ohne eine anderweitige, nicht ursächlich mit dem Straßenverkehr zusammenhängende Sinnesvernebelung macht eine MPU wenig Sinn, da ist wie gesagt eine lange "Bedenkzeit" der viel mehr zielführende Ansatz.

Um aus so einer Nummer rauszukommen, bräuchte es schon so etwas wie ein Testat über eine "vorübergehend verminderte geistige Leistungsfähigkeit", wie sie nur Innenminister erhalten.

eppf

autogasprius_berlin schrieb:
Einfach nur noch irre! Eine MPU wäre für alle Teilnehmer angebracht.
Weshalb? Weil sie etwas getan haben, das nicht nur gesellschaftlich akzeptiert ist, sondern sogar hoch geachtet wird? Solange jemand toll ist, weil er "sportlich" fährt, ist doch alles gut. Man könnte sagen wir wollen es so. Ab und zu kommt halt bei "Brot und Spiele" jemand um. Macht nix, Hauptsache "wir amüsieren uns".

LG
Klaus

Na ja, die beiden vorangegangenen Beiträge sind nicht falsch, aus meiner Sicht aber auch nicht ganz vollständig.

Bei der MPU geht es nicht nur um eine vorübergehende Verkehrsuntüchtigkeit* wg. Substanzen oder auch nicht nur um Sucht oder um eine dauerhafte Verkehrsuntauglichkeit* wg. Unmöglichkeit einer Inklusion auf Grund physischer Gegebenheiten (vollst. Erblindung, gar keine Gliedmaßen etc.), sondern auch um die Überprüfung der charakterlichen Eignung**, ein Fahrzeug zu führen. Und genau die sehe ich bei Autorennen mit Überholvorgängen über den Seitenstreifen nicht als gegeben an.

KSR1 hat naturlich völlig recht, daß derartiges Verhalten von größeren oder kleineren Gruppen der Bevölkerung akzeptiert wird; aus meiner Sicht ist die charakterliche Eignung deshalb aber trotzdem nicht gegeben.


* Beide Begriffe sind DDR-Terminologie; inwieweit beide Begriffe noch aktuell sind, weiß ich nicht.
** Das ist das "P" in MPU.

Zitat:
Taunus
Tödlicher Unfall auf der A66 - neuer Verdächtiger

Im Fall eines tödlichen Unfalls im Taunus steht ein neuer Verdächtiger im Fokus der Ermittlungen: Es handelt sich um einen Mann, der nicht an dem mutmaßlichen Autorennen teilnahm.
- www.spiegel.de/panorama/justiz/a66-bei-h...46-bed7-798f6e4e56c3

Grüße, Egon

Ein Freund musste zur MPU weil er die Führerscheinprüfung 3 mal nicht geschafft hat. Was er so erzählte ist das Ganze ein ziemlich sinnfreier Prozess. Es gibt einen Fragenkatalog mit zugehörigen Antworten, die man auswendig lernt. Weicht man von der Antwort ab ist man durchgefallen. Es wird hier also getestet ob man des auswendig lernens fähig ist. Mit Charakter braucht man denen nicht kommen. Es kostet viel Zeit und Geld für den Betroffenen, aber eine Eignung wird dabei nicht festgestellt.

Kling in der Tat etwas sinnbefreit, aber ganz unnütz ist es dennoch nicht. Vor allem wenn man bedenkt, warum man zur MPU geschickt wird.

Da muss man doch eigentlich nur dann hin, wenn man sich wiederholt nachweislich und lernrestistent und/oder verkehrswidrig verhalten hat.

Da hilft ein wenig auswendig lernen der Verhaltensregeln schon weiter. Zumindest zieht dann keine Ausrede im Stil von "das war mir nicht bewusst" mehr.

Grüße
Thomas

autogasprius_berlin schrieb:
Bei der MPU geht es nicht nur um eine vorübergehende Verkehrsuntüchtigkeit* wg. Substanzen
....
sondern auch um die Überprüfung der charakterlichen Eignung**, ein Fahrzeug zu führen. Und genau die sehe ich bei Autorennen mit Überholvorgängen über den Seitenstreifen nicht als gegeben an.Wir liegen hier gar nicht weit auseinander, nur habe ich halt schon vorweggenommen, dass nach solchen Autorennen auf öffentlicher Straße die fehlende "P-Eigenschaft" auch ohne MPU als bereits festgestellt gilt.

Wenn man bei so einer Tat nicht anderweitig benebelt ist (Alkohol etc.), was gibt es dann überhaupt noch darüber zu diskutieren, ob eine charakterliche Eignung vorliegt? Da kann man sofort die von mir angesprochene "Bedenkzeit" von 5 Jahren aufwärts aussprechen. Nach dieser Bedenkzeit spricht natürlich nichts dagegen, eine MPU anzusetzen, um zu ermitteln, ob zwischenzeitlich ein Umdenkprozess eingesetzt hat.

An einem bedingungslosen mehrjährigen Führerscheinentzug sollte es für solche Fälle wie zuletzt berichtet keinen Weg vorbei geben und damit stellt sich die MPU-Frage während dieser Zeit überhaupt nicht.

Schlussendlich landet man aber immer wieder bei fehlenden, eindeutig objektiv verwendbaren Parametern, wie z.B. einem klaren Geschwindigkeitslimit, ab dem ohne Wenn und Aber ein Straftatbestand der Raserei vorliegt, vollkommen unabhängig von den Begleitumständen. Ohne Tempolimit und Raserparagraph nach Schweizer Vorbild werden Rechtsanwälte mit allen möglichen und unmöglichen Argumenten nach Ausreden suchen und zum Teil damit auch Erfolg haben.

eppf

Zitat:
Tödlicher Unfall im Schwarzwald
Raser zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt

Er geriet mit mehr als 140 Kilometer pro Stunde in den Gegenverkehr: Ein Gericht in Baden-Württemberg hat einen 25-Jährigen wegen eines Unfalls mit drei Toten zu einer Freiheitsstrafe verurteilt.
- www.spiegel.de/panorama/justiz/villingen...02-a4be-a63f529ab56f

Grüße, Egon

worldedit schrieb:
...Es wird hier also getestet ob man des auswendig lernens fähig ist....eine Eignung wird dabei nicht festgestellt.
Kann ich mir gut vorstellen.
Das "Problem" ist ja, dass man eine "Einstellung" nicht wirklich feststellen kann - erst recht nicht, wenn an der Nicht-/Feststellung handfeste Konsequenzen hängen.
In der Welt wäre Vieles sehr viel leichter mit einem zuverlässigen "Arschloch-o-Meter".

Der wesentliche Effekt der MPU ist wohl die Abschreckung durch Zeitdauer, Aufwand & Kosten. Da könnte man die Leute vielleicht besser ins Fitnesstudio schicken....

BTW: Ich träume ja noch von einer regelmäßigen Nachschulungsverpflichtung (theoretisch UND praktisch) für alle. Alle 5 Jahre muss man "hin" ... vollkommen anlassfrei.
(könnte man auch z.B. als Strafe bei Fehlverhalten in kürzeren Abständen und/oder mit zusätzlicher Abschlussprüfung machen)


Aber wird wohl nichts....

Gruß

PMueller

PMueller schrieb:
BTW: Ich träume ja noch von einer ...BTW: Ich träume ja noch von dem Straßenverkehr verantwortungsvoll angepassten Regeln wie
- Tempolimit auf Autobahnen
- Herabsetzung des Limits auf Landstraßen (D und A haben als einzige in der EU hier noch 100kmh)
- Begrenzung der Motorleistung
- Begrenzung des Fahrzeuggewichts, bzw. Herabsenkung der bauartbedingten Vmax, z.B. auf 100kmh ab 2.8t zul. Gesamtgewicht

Also alles, was das Hauptziel des Straßenverkehrs, nämlich individuell von A nach B zu kommen, in den Vordergrund und Geschwindigkeit bzw. Beschleunigung in den Hintergrund stellt.

Um dieses Hauptziel auch weiterhin adäquat bedienen zu können, ist für die reine "Freude am Fahren" schön langsam kein Platz mehr. Dann hätte man auch halbwegs eine Chance, dass der Straßenverkehr seinen CO2-Zielen deutlich näher kommt.

Aber wird wohl nichts....

eppf