Priusfreunde.de

eppf schrieb:
...wenn das Problem selbst noch nicht anerkannt und eine Relativierung nach der anderen vorgetragen wird?

Ist es die Angst vor unbequemen Nachrichten bzw. unbequemen nötigen Maßnahmen? Nur das Problem weg definieren, das geht halt leider nicht.
Danke, genau dieser Gedanke kam mir auch schon. Ich denke, es ist einfach die Angst vor Kontrollverlust, wenn man den Gedanken zulässt, daß momentan Dinge passieren, die ganz und gar nicht normal oder "halb so wild" sind. "Solange ich mir die Situation als vorherseh- und beherrschbar darstellen kann, bin ich in Sicherheit." Dasselbe Verhalten ist in den Coronathreads zu finden, egal wie dramatisch sich die Situation in der Vergangenheit (und in der Zukunft?!) zugespitzt hat.

Timo

Damit läuft man leider in eine große Zwickmühle.

Einerseits ist klar, dass Panikmache nicht förderlich ist, andererseits hat man durch zu langes Aussitzen eine Situation heraufbeschworen, wo nur noch drastische Maßnahmen helfen können.

Dass gemäßigt vorgebrachte Warnungen nicht ansatzweise zu einem ausreichend ausgeprägten Handeln führen, hat sich leider sehr anschaulich bestätigt.

Wir werden jetzt nochmals 4 wertvolle Jahre verlieren, weil das Volk bevorzugt die Parteien wählen wird, die eine heile Welt versprechen und genau das erzählen, was der Bürger hören will.

Unbequeme Wahrheiten stehen halt nicht hoch im Kurs und dann wählt man diejenigen mit der Aussage, dass möglich viel so bleibt wie es ist. Die mahnende Stimme im Hinterkopf, dass Klimaschutz nicht zum Nulltarif, also ohne massiv Geld auszugeben und ohne Schulden zu machen nicht möglich ist, wird schlichtweg unterdrückt.

Besonders "genial" finde ich ja den öfters genannten Ansatz, die Klimaschutzmaßnahmen durch noch mehr Wachstum finanzieren zu wollen.

eppf

Das es Maßnahmen geben muss ist klar.
Das wir 200 Jahre lang Flussufer zubauen und der Mensch sich da ansiedelt muss nicht bedeuten das es auch gut so ist. Vielleicht sollten da mehr die Gedanken hingehen anstatt sich per Hubschrauber ins Krisengebiet einfliegen zu lassen und vor den TV Kameras den Klimawandel als Schuldigen darzustellen.

Das Problem aus der Historie ist leider das es nur ungenaue Angaben zum Wetterverlauf gibt.
Falls Aufzeichnungen auftauchen sind da eben nur Formulierungen zu finden wie tagelang sehr heiß. Das kann ALLES heißen und lässt sich leider nicht wirklich darstellen. Das ist persönliches Empfinden. Es gibt Tage da drücken 22°C mehr als 30 an anderen Tagen.
Auch eine lange Trockenheit oder gar gelegentlicher Regen lässt sich ohne Regenmengen in L nicht seriös darstellen.

Ein Freund meines Vaters ist sowas wie ein Hobbymetrologe. Nicht jeder durfte in der DDR alles werden. Also blieb es beim Hobby. Und er wertete alte Wetteraufzeichnungen aus diversen Archiven aus. Und da fehlen für seriöse Statistiken eben Zahlen. Nur Gefühle reichen nicht.
Er wollte sogar bei uns eine Messstation aufbauen und mein Vater sollte ihm zuarbeiten. Leider blieb es bei der Idee da mein Vater relativ plötzlich verstarb bevor die Umsetzung der Idee kam.


Auch wenn es manchen nicht passt, ich sehe durchaus Phasen wo es wenig Niederschläge gab wie auch relativ oft eben auch recht zeitnahe Hochwasser.

TF104 schrieb:
Und da fehlen für seriöse Statistiken eben Zahlen. Nur Gefühle reichen nicht.Ich wüsste nicht, was Gefühle eine Rolle spielen, wenn man sich die CO2-Kurve ansieht:

wiki.bildungsserver.de/klimawandel/index.php/Datei:CO2_2007.jpg

Dies gepaart mit der seit über 100 Jahren vorhandenen wissenschaftlichen Erkenntnis, wie viel globale Temperaturerhöhung so eine Steigerung bedeutet.

Vor allem sollte doch jedem klar sein, dass so ein Kurvenverlauf ohne massive Maßnahmen nicht wieder flach zu bekommen ist.

Ebenso ist klar bekannt, dass die Jetstreams infolge der Arktiserwärmung bereits schwächer wurden und es dadurch vermehrt Omegalagen geben wird. Wetterwerte niederzuschreiben, ist vor diesem Hintergrund eigentlich nur eine nette Spielerei. Irgendwelche statistischen Auswertungen als weiteren Beweis für diese prekäre Lage abzuwarten, vergeudet bloß wieder Zeit, die wir schlichtweg nicht mehr haben!

Man braucht keine weiteren Beweise mehr dafür, wie tief der Karren bereits im Dreck steckt, es hilft nur noch schnellstmögliches Handeln, OHNE etwas zu relativieren. Deine Ausführungen lesen sich wirklich so, als würdest du insgeheim noch hoffen, dass dies alles trügt und es doch nicht so schlimm kommen wird, was aber wie gesagt wiederum nur unnötigen Zeitverlust bedeutet.

Bei der oben aufgeführten Betrachtung wurde zudem die Kipppunktproblematik noch gar nicht genannt. Kommt es tatsächlich zu einem verbreiteten Auftauen des Permafrostbodens mit riesigen Methanemissionen, dann müssen die Prognosen nochmals deutlich verschlechtert werden. Zur Zeit gehen jedenfalls alle neuen Nachrichten der Wissenschaftler in die ungünstige Richtung und das sollte doch wahrlich wachrütteln.

Befänden wir uns mittig auf dem Annahmenpfad, dann müssten sich gute und schlechte Nachrichten bezüglich der weiteren Prognose in etwa die Waage halten, wir befinden uns aber überall, bloß eben nicht in dieser Mitte.

eppf

Es gibt allerdings auch in Deutschland genug Wetterstationen, von denen durchgängige Aufzeichnungen seit über 100 Jahren vorhanden sind. Zumindest für den Zeitraum ab etwa 1900 gibt es also durchaus genaue Messwerte.

Bei Kachelmannwetter gibt es eine huebsche Uebersicht dazu, wo man sich auch durch verschiedene Parameter durcharbeiten kann: kachelmannwetter.com/de/messwerte

Ich habe kein Problem damit, vorhandene langfristige Wetterwerte zu analysieren, um zu bestimmen, wie sich Lage mit der Zeit entwickelt hat.

Aber es ist eben heute nicht mehr zielführend, auf Lücken bei der Aufzeichnung zu verweisen und daraus abzuleiten, dass deshalb quasi die letzte Beweisführung fehlt.

Dazu gibt es die von mir genannten übergeordneten Parameter CO2-Kurve und resultierende Auswirkung auf die globale Mitteltemperatur. Alleine dadurch wird die globale Misere bereits ausreichend dokumentiert und das große Ganze ist allemal immer noch deutlich aussagekräftiger, da ändern ein paar Zweifel infolge von ein paar lokalen Datenlücken nichts daran.

eppf

eppf schrieb:
Ebenso ist klar bekannt, dass die Jetstreams infolge der Arktiserwärmung bereits schwächer wurden und es dadurch vermehrt Omegalagen geben wird. Wetterwerte niederzuschreiben, ist vor diesem Hintergrund eigentlich nur eine nette Spielerei. Irgendwelche statistischen Auswertungen als weiteren Beweis für diese prekäre Lage abzuwarten, vergeudet bloß wieder Zeit, die wir schlichtweg nicht mehr haben!

Man braucht keine weiteren Beweise mehr dafür, wie tief der Karren bereits im Dreck steckt
Ich habe das für mich Wichtige mal mit angepasster Fettschrift im Zitat hervorgehoben. Ich fürchte, Du hast Recht. Ich bin hitze-empfindlich und muß für mich wohl zum Schluß kommen, das es prima wäre, wenn mich irgendwann ein "Hitzschlag" ereilt und ich ad hoc sterbe. Wie unsere nachfolgende(n) Generation(en) damit zurecht kommen können, kann ich mir derzeit nicht vorstellen.

LG
Klaus

eppf schrieb:
Ich habe kein Problem damit, vorhandene langfristige Wetterwerte zu analysieren, um zu bestimmen, wie sich Lage mit der Zeit entwickelt hat.


Der Hinweis auf die Messwerte war eigentlich als Antwort zu TF104 gedacht, der behauptet hat, dass es nicht wirklich verlässliche Messwerte sondern nur ungenaue Aufzeichnungen mit schwammigen Formulierungen wie "tagelang sehr heiß" gäbe. Eine Behauptung, die ziemlich einfach widerlegbar ist.

Okay, dann werde ich ihm sagen das er reinschreiben soll was er fühlt.
Gemessen ist es jedenfalls nicht.
Und damit bleibt es eine Interpretation.

Aber das wir er nicht als seriös empfinden, denn er beschreibt ja mit seinen Berichten die Wetterlagen in der Region. Da dies in einer Tageszeitung in einer Rubrik läuft wird er sich nicht in unnachweisbaren Zahlen verirren.

Er wäre froh, wenn er für seine Arbeit Zahlen hätte und eben das Geschehene auswerten könnte. Hat er aber nicht. Und alte Wetterberichte die sich finden passen nicht auf die Region.

Der Klimawandel ist nicht da, der war nie weg.

TF104 schrieb:
Der Klimawandel ist nicht da, der war nie weg.Mit dem Unterschied, zumindest bin ich davon überzeugt, im jetzigen betrachteten Fall, ist er durch Menschen gemacht.

Gruß Hybridfan5

Der Klimawandel ist nicht da, der war nie weg.


Richtig, Klimawandel gab es immer

ABER: der natürliche Klimawandel vollzieht sich über mehrere Tausend Jahre und nicht wie der menschgemachte in wenigen hundert Jahren...

Und noch ein Hinweis, woher man verlässliche Daten zum Klima der Vergangenheit bekommt - Eiskernbohrungen:

m.simplyscience.ch/teens-liesnach-archiv...r-vergangenheit.html

TF104 schrieb:
Der Klimawandel ist nicht da, der war nie weg.Wir sollten uns einmal auf folgenden Sprachgebrauch einigen:
Wenn man von Klimawandel spricht, dann ist heute praktisch immer der MENSCHENGEMACHTE Klimawandel gemeint. Das ist mehr oder weniger eine sprachgebrauchliche Abkürzung.

Wenn man den natürlichen Klimawandel meint, den es schon immer gab, allerdings mit einer ca. um den Faktor 100 geringeren Änderungsgeschwindigkeit, spricht man diesen dann üblicher Weise mit seinem "Vornamen" NATÜRLICH an.

Was also durch Presse, Funk und Fernsehen geht, ist der MENSCHENGEMACHTE Klimawandel, eben verkürzt ausgedrückt, weil der Sachverhalt sonnenklar feststeht, wie es gemeint ist.

Wenn es um den allgemeinen Sprachgebrauch geht, befinden wir uns nicht in der Physikvorlesung des guten alten Telekolleg-Pichlmayr (Gott hab ihn selig), der bei der Behandlung des Energieerhaltungssatzes auch nicht ein einziges Mal den Nebensatz "in einem geschlossenen System" ausließ.

Ahnte dieser schon im Jahr 1974, dass ihm ansonsten einmal das Wort im Mund umgedreht werden könnte?

eppf

TF104 schrieb:
Okay, dann werde ich ihm sagen das er reinschreiben soll was er fühlt.
Gemessen ist es jedenfalls nicht.
Und damit bleibt es eine Interpretation.


Was wer fühlt? Und was ist nicht gemessen? Du sprichst in Rätseln.

Falls du die Messwerte auf der Seite Kachelmannwetter.com meinst: das sind Messwerte von echten Wetterstationen unter anderem des Deutschen Wetterdienstes und seiner diversen Vorläuferorganisationen.

Ich finde echt spannend, wie du es immer wieder schaffst, wissenschaftlich verifizierbare Fakten zu nehmen und dann immer deine eigene Parallelwelt dazu zu schaffen, in der diese Fakten plötzlich nur noch herbeifantasierte Hirngespinste und Panikmache sind.

Weil nicht sein kann, was nicht sein darf.

eppf

Zitat:
Griechenland
:
Waldbrand bedroht Vorort von Athen
Wind und Trockenheit haben in Griechenland Dutzende Wald- und Buschfeuer angefacht. Der gefährlichste Brand wütet nahe der Hauptstadt Athen; Wohnhäuser wurden evakuiert. - www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2...tzewelle-klimawandel

Zitat:
USA
Mehr als 80 Waldbrände im Westen der USA

An der US-amerikanischen Pazifikküste nehmen die Waldbrände, die seit mehreren Wochen in der Region wüten, kein Ende. Betroffen sind vor allem die Bundesstaaten Oregon und Kalifornien. - video 2 Min. 30 - www.derstandard.at/story/2000128483035/m...de-im-westen-der-usa

... the same procedure than every year ....

Zitat:
Kaffeepreise schnellen bereits hoch

Dürre, Flut und Frost: Wie der Klimawandel dieses Jahr Lebensmittel verteuert

Hochwasser in Deutschland und China, Frost in Brasilien, Dürren in Kanada und den USA. Extremes Wetter hat dieses Jahr besondere Auswirkungen auf den Anbau von Obst, Gemüse, Getreide und die Viehhaltung. Im Supermarkt werden wir das an steigenden Preisen merken. - www.finanzen100.de/finanznachrichten/boe...1904476059_13531259/

Hybridfan5