Priusfreunde.de

worldedit schrieb:
...
PMueller: ...Willst du wirklich sagen, dass ich daran Schuld bin.
Nein (ich bin übrigens interessanterweise mal genauso vom Fahrrad "geholt" worden) und sehe auch nicht, wo ich etwas in der Richtung behauptet (oder auch nur angedeutet) hätte.

Es gibt bei mir (und so hatte ich auch TF01s Äußerung verstanden) eine gewisse Verwunderung, dass es überhaupt Fahrradfahrer gibt, die sich durch eigenes Fehlverhalten so stark selbst gefährden.

So wie es bei "Revolverbesitzern" welche gibt, die russisches Roulette spielen ... verstehe ich genauso wenig.

Gruß

PMueller

P.S.: Um Missverständnissen vorzubeugen: JA, ich besitze ein Fahrrad und NEIN, ich besitze KEINEN Revolver.

Ok, dann habe ich das falsch verstanden. Ich versuche jedenfalls mich so wenig wie möglich in Gefahr zu bringen. Leider bleibt ein großes Restrisiko, das durch die aggressive Fahrweise aller Verkehrsteilnehmer hier in der Gegend noch verschlechtert wird.

So geht's mir auch - im Auto und auf dem Fahrrad.
Aber dieser Thread existiert ja nur, weil's auch andere gibt.

Freitag Morgen um 7:30 Uhr will ich einen Termin wahrnehmen, öffne das Tor und stecke meinen Kopf raus. Husch, kommt ein E.Scooter auf dem Fußweg um die Ecke und ward schon unbeleuchtet in der Dunkelheit verschwunden. Ein Versicherungskennzeichen konnte ich vor lauter Schreck nicht wahrnehmen. Was wäre wenn ich zur gleichen Zeit statt meinen Kopf, meinen Wagen aus der Einfahrt gefahren hätte?
Unsere Ausfahrt/Einfahrt liegt 20m hinter einer Kreuzung. Selbst, hätte ich dort erst geguckt ob die Luft rein wäre, zurück zum Fahrzeug, wäre der E-Scooter mit 20 Km/h schon aus größerer Entfernung ran gewesen.
Ich möchte mir ein solches Unfallszenario und die juristischen Folgen nicht vorstellen.

MfG Harzbube.

Bitte Threadtitel auf "Rad- E-Scooter- und Autofahrer" ändern.

harzbube schrieb:
Ein Versicherungskennzeichen konnte ich vor lauter Schreck nicht wahrnehmen.
Das lag weder am Schreck noch an deinen Augen. Die Versicherungs"kennzeichen" sind häufig nur reflektierende Aufkleber von ca. 5 x 8 cm Kantenlänge. Ich hatte schon überlegt, eine derartige Ausnahmegenehmigung für mein Auto zu beantragen.

Was wäre wenn ich zur gleichen Zeit statt meinen Kopf, meinen Wagen aus der Einfahrt gefahren hätte?
Dann trifft dich die volle oder zumindest die Hauptschuld, da derjenige, der
- ein Grundstück, eine Ausfahrt oder eine Parkkücke verläßt
sich bei mangelnder bzw. eingeschränkter Sicht grundsätzlich ausweisen lassen muß
und derjenige, der
- einparkt,
- rückwärts fährt
oder
- ein Grundstück oder eine Einfahrt befährt
sich bei mangelnder oder eingeschränkter Sicht grundsätzlich einweisen lassen muß.

Könntest du an der Ausfahrt 2 Spiegel anbauen?

Statt des an dieser Stelle illegalen Scooters hätte es aber auch völlig legal ein Kind mit Fahrrad, ein Jogger oder ein Inlineskater sein können. Spätestens da wird die Frage nach Schuldteilung nicht mehr gestellt.

Für Jogger und Inlineskater (verkehrsrechtlich Fußgänger) besteht auch keine Beleuchtungspflicht. Die mußt DU sehen, auch im Dunkeln. Mit denen mußt DU rechnen, auch wenn sie schneller als "Schrittgeschwindigkeit" sind.

autogasprius_berlin schrieb:
Könntest du an der Ausfahrt 2 Spiegel anbauen?Aber sicher hab ich doch, aber nur Einen, wegen der rücksichtsvollen Radfahrer, die oft auf dem Fußweg runter gebrettert kommen.(Gefälle) Von der anderen Seite habe ich bisher noch keinerlei Gefahr erkennen können. Aber man lernt ja nie aus. Danke für Deine rechtliche Belehrung.
Aber ich passe mal um die besagte Uhrzeit auf, ob der Kollege noch mal kommt. Vermutlich ist er auf Tour zur Arbeit.

MfG Harzbube.

Wir haben auch eine sehr unübersichtliche Ausfahrt, allerdings nicht direkt vom Grundstück, sondern von einem gemeinsam mit anderen genutzten Zufahrtsweg, der uns nicht gehört. Somit kann ich da keinen weiteren Spiegel anbringen.
Aber auch da muss der Gehweg gequert werden, und Radfahrer wie Fußgänger oder Scooter sieht man allenfalls über einen offiziellen Verkehrsspiegel, wenn sie aus der "richtigen" Richtung kommen.
Aus der anderen Richtung ist bei Fußgängern kein großes Problem, weil beim langsamen Vortasten die Reaktionszeit beider Beteiligter normalerweise gut reicht.
Sehr oft fahren aber Radfahrer illegal, weil durchaus nicht im Kindeslater, in Gegenrichtung auf dem Radweg. Da hätte ich fast mal nicht mehr rechtzeitig reagieren können.

Ich frage mich und Euch, wie es in dem Fall rechtlich aussieht. Hat der illegale Radfahrer die Alleinschuld, oder ist der Autofahrer wegen der Betriebsgefahr immer mit dabei?

Ich vermute letzteres.

harzbube schrieb:
Danke für Deine rechtliche Belehrung.
Sorry, aber ich will dich doch nicht belehren!

Du hattest gefragt "was wäre, wenn... ", und das war meine Einschätzung.

Mittlerweile bekommt man als Autofahrer fast immer eine Teilschuld, weil man "der stärkere" von zweien ist.

Schuldteilung ist seit einigen Jahren eh die große Mode, gerade für die Versicherungen; die auszuzahlende Summe bleibt gleich, in voller Höhe hochgestuft werden aber auch beide (so, als hätten 2 Versicherungsnehmer 2 Unfälle gebaut).

Die Teilschuld ergibt sich aus der Betriebsgefahr. Wer ein potentiell gefährliches Fahrzeug in Betrieb nimmt, haftet in gewissen Teilen bei Unfällen mit.

Danke! Hatte ich leider vermutet.

Wir haben auch so eine ähnliche Ausfahrt und halten die Luft an, dass nicht irgendwann mal etwas passiert. Was sagen denn die anderen Nutzer des Weges zu der Situation? Vielleicht werdet ihr euch ja bzgl. eines weiteren Spiegels schneller einig als du denkst?

Wir Anwohner wären uns da schnell einig. Leider lässt sich auf unserer Seite kein Spiegel installieren, der einen genügenden Einblick auf den schmalen Gehweg erlaubt, ohne dass dieser Spiegel zu weit Richtung der ebenfalls schmalen Fahrbahn ragt, und für die Außenspiegel der LKWs eine Gefahr wird.
Auf der anderen Straßenseite, wo der Spiegel für die andere Richtung steht, liegen die Parkplätze eines Geschäfts, da dürfen wir auch nichts aufstellen.

Die gesamte Verkehrsinfrastruktur in unserem Quartier ist über 100Jahre nicht wesentlich verändert worden und eben nicht wirklich kompatibel mit dem heutigen Straßenverkehr. Die Stadt ist völlig uneinsichtig, sämtliche Eingaben -ob Tempo 30 wenigstens nachts, Einbahnverkehr mit Radwegen auf der frei gewordenen Richtungsfahrbahn, wenigstens farbliche Markierung der Zufahrten- werden ohne stichhaltige Begründung abgelehnt.
Der auf der Hand liegende Grund: Die Straße ist zu Schichtwechselzeiten eine der Hauptzufahrten zum Großparkplatz des wichtigsten Gewerbesteuerzahlers hier...! Und dieser Arbeitgeber möchte jegliche Behinderung der PKW- und LKW-Zufahrten vermeiden. Auch an anderen Stellen der Stadt scheint die Verkehrsführung und Straßenpriorisierung merkwürdig den Interessen dieser Firma entgegenzukommen.

autogasprius_berlin schrieb:
harzbube schrieb:
Danke für Deine rechtliche Belehrung.
Sorry, aber ich will dich doch nicht belehren!Nein, so hab ich es auch nicht verstanden.
Nochmal meine Sichtweise. Beim Scooter handelt es sich um ein Kraftfahrzeug, das der Straßenbenutzung zugeordnet ist. Und auf dem Fußweg und ohne Licht, wahrscheinlich auch nicht versichert. Ich glaube, da kommt der Genosse Rollerfahrer bei einem Unfall nicht mit einem blauen Auge davon.

MfG Harzbube.

Kraftfahrzeuge, laut meines Wissen nach DDR-Fahrschule:
"Kraftfahrzeuge, sind durch Motorkraft getriebene, nicht an Schienen gebundene Landfahrzeuge"

autogasprius_berlin schrieb:

Statt des an dieser Stelle illegalen Scooters hätte es aber auch völlig legal ein Kind mit Fahrrad, ein Jogger oder ein Inlineskater sein können. Spätestens da wird die Frage nach Schuldteilung nicht mehr gestellt.

Auf Gehwegen gillt aber Schrittgeschwindigkeit, egal mit welchem Fahrzeug. Ob es eine Geschwindigkeitsbegrenzung für Fußgänger gibt weiß ich nicht.