Priusfreunde.de

Ist er natürlich nicht.

Aber die vier größten Steuerzahler Russlands sind Unternehmen, die Erdöl/Erdgas fördern/verkaufen.

Mehr braucht man da nicht zu sagen eigentlich. Die Panzer an der Grenze zur Ukraine bezahlen wir an der Zapfsäule. Das wäre ja eigentlich für die nächste Zeit ein super Autoaufkleber: "Proud Sponsor of Russia 2022."

Der hohe Preis an der Zapfsäule hat nichts mit irgendwelchen Panzern zu tun. Der Preisunterschied den cirr_s mal herausgesucht hat ist einzig und allein auf ständig steigende Steuereinnahmen zurück zu führen.

TF104 schrieb:
Der Preisunterschied den cirr_s mal herausgesucht hat ist einzig und allein auf ständig steigende Steuereinnahmen zurück zu führen.Da hast du auch ein klein wenig den Reibach der Mineralölkonzerne vergessen.

Oder habe ich es geträumt, dass es an der Tanke Preisunterschiede bis zu 20ct im Laufe eines einzelnen Tages geben kann, obwohl man an einem Liter Sprit angeblich nur 4 bis 5ct verdient und Preise unter Einstandspreis verboten sind?

Lasst ihr euch wirklich so von den Ölmultis verarschen, dass ihr alle Schuld beim Staat seht?

eppf

Natürlich verdienen sie mit.
Nimm aber mal den Kraftstoffpreis ohne jegliche Steuern, dann wird die klar das der Staat mit seiner Mehrfachbesteuerung mehr Geld für das Produkt Kraftstoff einnimmt als der Produzent des Stoffs.

de.statista.com/statistik/daten/studie/2...-steuern-und-kosten/

Das Verhältnis von 56% Anteil an Steuern und 39% Produktpreis ist das was es teuer macht.

Grundsätzlich muss ein Staat ja Steuern einnehmen. Keine Frage. Die Frage ist eher woher sich immer mehr nimmt.
Und da ist es nicht fair dem der die meiste Arbeit damit hat und den geringeren Anteil bekommt als Schuldigen anzuprangern.
Putin noch weniger.

PS: Meine letzte Betankung 2021 waren 1.739/Super. Gestern habe ich 1.689€ bezahlt.

Und dennoch lässt es sich nicht von der Hand weisen, dass wir angesichts der Struktur der Steuereinnahmen Russlands an der Zapfsäule Herrn Putins Großmachtsträume finanzieren.

Man kann vielleicht also sagen, jeder der Sprit kauft, finanziert sowohl den deutschen Staat, als auch Putin sowie auch die Ölmultis.

Für jeden ist also das passende Feindbild dabei

Die einzige Lösung am Ende: keinen Sprit mehr kaufen.

TF104 schrieb:
Natürlich verdienen sie mit.
Nimm aber mal den Kraftstoffpreis ohne jegliche Steuern, dann wird die klar das der Staat mit seiner Mehrfachbesteuerung mehr Geld für das Produkt Kraftstoff einnimmt als der Produzent des Stoffs.
Um damit sind immer noch nicht die Kosten für die Allgemeinheit gedeckt.

TF104 schrieb:
Natürlich verdienen sie mit.
Nimm aber mal den Kraftstoffpreis ohne jegliche Steuern, dann wird die klar das der Staat mit seiner Mehrfachbesteuerung mehr Geld für das Produkt Kraftstoff einnimmt als der Produzent des Stoffs.Davon unbenommen sind aber auf dem Sprit immer noch nicht so viele Abgaben drauf, dass die dadurch entstehenden Umweltkosten angemessen bepreist werden.

Das sollte man nie vergessen!

Ich finde es vollkommen unangemessen, sich deshalb über den Preis zu beschweren, wenn zudem die Preissteigerung über die letzten Jahrzehnte hinweg im Vergleich zu anderen Dingen des Lebens unterdurchschnittlich niedrig ausfiel.

Wir sind zwischenzeitlich bei ca. 200 EUR/t CO2 angekommen, was die daraus resultierenden Umweltkosten betrifft. Das entspricht pro Liter Benzin ca. 55ct und pro Liter Diesel ca. 62ct alleine für CO2! Ohne Berücksichtigung anderer Auswirkungen wie NOx oder Feinstaub oder Umweltschäden bei Ölförderung und Transport.

Gehe also wie gesagt davon aus, dass die von dir angeprangerten hohen Abgaben immer noch nicht die Folgekosten abdecken!

Bloß weil man umweltschädlichen "Dreck" günstig herstellen kann, ist es noch lange nicht angebracht, diesen auch günstig zu verkaufen. Bei umweltschädlichen Produkten geht es schlichtweg um eine angemessene Bepreisung, unabhängig von den Herstellungskosten!

Da die kaufkraftbereinigte Zeit, wie lange man arbeiten muss, um den Sprit für 100km Autofahrt zu bezahlen, über die Jahrzehnte hinweg nicht gestiegen ist (natürlich mit Schwankungen auf und ab), sollte man den Ball hier flach halten.

eppf

marratj schrieb:
Man kann vielleicht also sagen, jeder der Sprit kauft, finanziert sowohl den deutschen Staat, als auch Putin sowie auch die Ölmultis.

Für jeden ist also das passende Feindbild dabei

Die einzige Lösung am Ende: keinen Sprit mehr kaufen.

So schaut's! Nur am Strom wird der deutsche Staat auch bald kräftig verdienen. Die Steuerausfälle beim Kraftstoff müssen schließlich kompensiert werden. Also besser jetzt umsteigen und die Steuerersparnis mitnehmen, solange noch möglich.

Definiere "bald" - aktuell ist man eher in der anderen Richtung unterwegs:

-Senkung der Stromsteuer auf das zulässige Minimum
-Abschaffung der EEG-Umlage (sicher auch bald der anderen Umlagen) und Ersatz durch eine CO2-Steuer
-zusätzliche Vergünstigungen bei der Anschaffung von EE-Geräten (PV, WP, BEV...)

Solange man oberhalb der selbstgesteckten und von der EU strafbewehrten 1.5K-Ziele liegt, wäre es zumindest reichlich dämlich, da irgendwas in der Richtung zu machen.

Also "bald">10 Jahre, vermutlich deutlich länger.

Bald- in dem Moment, wo der Regierung die Einnahmeausfälle bei der Energiesteuer beginnen werden, weh zu tun. Also sobald, schätze ich Mal, 20% der Autos auf Deutschlands Straßen elektrisch unterwegs sind? Wobei ich denke, dass man sich eher eine neue kreative Steuer ausdenken wird, den Fahrstrom zu besteuern dürfte zu kompliziert werden.

Auch hier wird die Wertigkeit der Energiesteuer auf Benzin und Diesel wieder gewaltig überschätzt.

Nur mal 3 Zahlen zum Vergleich, alle für 2020:
- Einkommensteueraufkommen: 340 Mrd. EUR
- MWST-Aufkommen: 220 Mrd. EUR
- Energiesteuer auf Benzin: 15 Mrd. EUR

So zu tun, als wäre der Staat fast schon pleite, wenn durch > 20% E-Anteil die Energiesteuereinnahmen etwas wegbrechen, hat mit der Realität wenig zu tun.

eppf

So richtig in den Allerwertesten sind ja jetzt die Fahrer von Erdgasautos gekniffen.



Ich hatte auch schon über 2 Euro gesehen. Vor einigen Jahren war Erdgas noch bei Anfang der 90 ct., bis Ende 2021 bei ca. 1,15.

Die dt. Versorger wollten bei niedrigen Preisen keine langfristigen Verträge abschließen, weil sie noch mehr Gewinn machen wollten. Erdgas wird überall zum Heizen und für die Stromversorgung gebraucht, bei Nordstream 2 stehen wir uns selbst im Weg, so sieht's jetzt aus.

Selbst verschuldetes Chaos. Das mußte "Putin" noch nicht mal machen, das schaffen unsere Manager selbst.

Kann natürlich auch ein Framing für den vorübergehenden Umbau auf Erdgas als Brückentechnologie sein. Um sich da ein Urteil bilden zu können, müßte man wohl Mäuschen spielen.

schrubber schrieb:
Und dennoch lässt es sich nicht von der Hand weisen, dass wir angesichts der Struktur der Steuereinnahmen Russlands an der Zapfsäule Herrn Putins Großmachtsträume finanzieren.

Wo käme das Rohöl alternativ her?
Theoretisch könnte man ja auch von dort holen.
Man würde eben einen anderen unterstützen.

Ich hätte große Lust mal mir die Fantasien eines Putin erklären zu lassen. Krieg um Europa einzunehmen klingt für mich so...naja nicht mehr Zeitgemäß?
Erinnern wir uns, als die DDR am Ende war und durch die BRD übernommen wurde gab Russland sein okay, wenn die NATO sich nicht witer gen Osten ausdehnt.
Die NATO hat sich von den USA getrieben wie weit an die russische Grenze hingearbeitet? Ein klarer Verstoß gegen die Vereinbarungen.

Wirtschaftlich wäre es für die USA der Horror, wenn sich ein eurasisches Wirtschaftsgebiet formen würde. China, Russland und die ehemaligen Hochtechnologieländer wie Deutschland, Frankreich in einem Wirtschaftsverbund.

Putin probiert aus, wie weit er seinen Herrschaftsbereich ausdehnen kann, ohne einen direkten Krieg mit den Westmächten zu provozieren. Kommt einem bekannt vor? Die Ukraine ist verloren, außer ein wenig "BuhBuh" und etwas Sanktionen wird es nichts geben. Niemand brüskiert seinen Energiegroßlieferanten. Das weiß auch Putin. In den nächsten Tagen geht es los und dann explodieren die Preise für Treibstoff und Gas so richtig, das wird uns in ungeahnte Höhen katapultieren.

Überspitzt formuliert könnte man meinen, dass er auf seine alten Tagen noch etwas zu reißen versucht, bevor auch ihn das Unvermeidliche einholt. Unsterblichkeit wie Lenin?